Das geht aus einer Studie der Stiftung Lesen hervor. Allerdings werden die elektronischen Alternativen mittelfristig das Buch nicht vollständig ersetzen. Denn es sind vor allem Frauen, die lieber von bedrucktem Papier lesen. Bei den in der Studie befragten 250 Vätern hingegen ziehen lediglich 23 Prozent das gedruckte Wort vor. 40 Prozent hingegen begeistern sich für eBooks. Dafür lesen Männer im Schnitt jedoch weit weniger häufig vor als Mütter.
Die Studie, die die Deutsche Bahn zusammen mit der Stiftung Lesen und der “Zeit” anlässlich des Deutschen Vorlesetages am 16. November vorgestellt hat, sieht zudem neue Potentiale durch neue Inhalte auf Tablets und Smartphones.
Laut Studie wird bereits in jeder siebten Famile von einem Reader oder Tablet vorgelesen. Bei Familien mit einem Tablet im Haus ist es sogar jede dritte Famile.
Bilderbuchapps eigenen sich demnach offenbar besonders gut für Tablets. Denn in Haushalten mit Tablets geben immerhin 29 Eltern an, regelmäßig solche Apps zusammen mit ihren Kindern zu nutzen. In den meisten Fällen bleiben die Eltern bei solchen Apps. Nur wenige geben an, dass solche Bilderbuchapps eine einmalige Sache seien.
Die Stiftung hofft nun auf positive Vorlese-Anreize durch diese neue Technologie. Denn die Verbreitung von Tablets sei über alle Bildungsschichten hinweg gleich hoch. Daher könnten die neuen Potentiale vor allem in den so genannten Bildungsfernen Familien die Eltern dazu anregen, den Kindern vorzulesen.
Aber warum ist Vorlesen so wichtig? Die Studie hält fest, dass Menschen, denen in ihrer Kindheit vorgelesen wurde, im Schnitt eine Drittelnote besser sind, im Erwachsenenalter mehr Freude am Lesen haben und das sie auch körperlich und musisch agiler sind als Kinder, denen die Geschichte vor dem Einschlafen verwehrt wurde.
“Abends geht es ums Kuscheln und um Gemütlichkeit. Da kommt das klassische Buch zum Einsatz”, weiß Bahnchef Rüdiger Grube. Praktisch sei das elektronische bei Reisen oder längeren Wartezeiten beliebt, denn so habe man stets genügend Bücher zum Vorlesen zur Hand.
“Die Studie birgt überraschende Ergebnisse über die Akzeptanz und den Einsatz digitaler Lesemedien”, fasst Dr. Simone C. Ehmig zusammen. “Dadurch bieten sich neue Chancen und Anknüpfungspunkte für die Leseförderung.”
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