Salesforce macht deutschem Mittelstand Social CRM schmackhaft

Das Hauptprodukt von Salesforce ist die Vertriebssteuerungs- und CRM-Anwendung Sales Cloud, die sich mit der Service Cloud um Kundenservice und Helpdesk ergänzen lässt. Als neue Funktionen stellte Salesforce Identity, Canvas, Heroku Enterprise und Touch Platform vor. Vor einigen Jahren kam die Kollaborationsanwendung Chatter hinzu, mit der Firmen ihr eigenes soziales Netzwerk aufbauen können. Prominenter Kunde dafür ist zum Beispiel Dell. Die Salesforce Platform schließlich bietet eine Plattform für Cloud-basierte Anwendungen.

Nach Ansicht von Peter Ruchatz, VP Marketing bei Salesforce.com, ist auch die Motivation sehr wichtig. Mitarbeiter würden besser arbeiten, wenn sie wüssten, dass sie Feedback auf ihre Leistungen erhalten. Daher müssten die Fähigkeiten und die Motivation der Mitarbeiter gestärkt werden. Die entscheidende Frage laute, wie man die Performance von Schreibtischarbeitern verbessern kann? “Social Business ist nicht eine Modeerscheinung, es ist vielmehr die Antwort auf ein vorhandenes Problem. Unsere Aufgabe ist es, die erforderlichen Tools zu entwickeln”, so Ruchatz.

Mittelstand entdeckt Vorteile von Cloud-Diensten

Für Salesforce wird der Mittelstandsbereich immer wichtiger, wie auf der Cloudforce deutlich geworden ist. Nicht nur im Campus auf der Messe gab es einen eigenen Mittelstandsbereich, auch mehrere Panels widmeten sich dem Einsatz von CRM- und Social-Media-Lösungen in mittelständischen Unternehmen. Im Panel “KMU-Cloudforce-Kunden” berichteten mehrere kleinere und mittelständische Firmen über ihre Erfahrungen mit Salesforce.

Kai Volkmann, Sales Director Mittelstand bei Salesforce, weist darauf hin, dass es keinen Unterschied machen würde, ob ein Anwender 200 Lizenzen oder zwei Lizenzen nutzen würde. “Jeder Kunde erhält die gleiche Performance der Lösung, unabhängig von der Anzahl der Lizenzen.” Das sollte wohl insbesonders interessierte KMUs von der Leistungsfähigkeit der Salesforce-Lösung überzeugen.

KMU-Cloudforce-Kunden: Franz Hartmann, tolingo, Detlev Weise, Simpleshow, Daniela Schwarz, mymuesli, Alexander Lindermeir und Robert Böck, Lead.Hunter (von links).

Alexander Lindermeir, CEO von Lead.Hunter KG, bestätigt, dass Chatter im eigenen Unternehmen zunehmend E-Mails ersetzet. Lead.Hunter unterstützt andere Firmen bei der Konzeption und Umsetzung von Telemarketing und Telesales. Durch den Einsatz von Chatter könne laut Lindermeir die Kundenkommunikation optimiert werden, da die Anwendung eine strukturierte Kommunikation ermögliche.

Robert Böck, COO von Lead.Hunter, begründet die Entscheidung für Salesforce so: “Wir benötigten eine Lösung, die viel kann und zugleich bezahlbar ist.” Zugleich räumt er Zweifel an einer Cloud-basierten Infrastruktur aus: “Wir haben viele Kunden mit strengen Sicherheitsbestimmungen, die keine Einwände gegen Cloud-Lösungen haben.”

Daniela Schwarz, zuständig für den Vertrieb bei Mymuesli, einem Anbieter von individuell zusammenstellbarem Biomüsli, erzählt: “Wir haben uns für Salesforce entschieden, da es eine Online-Lösung ist und wir eine App für Außendienstmitarbeiter nutzen können.” Mymuesli hat Google Maps in das Programm integriert, um den Außendienstmitarbeitern zusätzliche Informationen zu geben. Schwarz gibt aber zu, dass die App für eine professionelle Tourenplanung nicht ausreichen würde.

Franz Hartmann, Produktmanager bei der tolingo GmbH, einem Internet-Übersetzungsdienstleister, erklärt die Entscheidung für die Salesforce-Lösung so: “Wir sind technologiegetrieben und wollten daher eine schnell integrierbare Lösung. Der Vorteil von Salesforce ist, dass alle Daten zentral bei dem Anbieter abgespeichert werden. Die Zugriffskontrolle bleibt aber weiterhin bei uns.”

Zwar hatten zu Beginn der Münchner Cloudforce-Veranstaltung zunächst große Anwenderfirmen wie DHL oder der Touring Club Suisse (TCS) präsentiert, wie sie durch den Einsatz von Cloud-basierten CRM-Technologien ihre Kunden, Partner und Mitarbeiter sowie ihre Produkte miteinander vernetzen. Doch das anschließend zunehmend der – traditionell starke – deutsche Mittelstand in der Vordergrund rückte, ist kein Zufall. Salesforce ist auf die Erschließung neuer Märkte dringend angewiesen, ohne dabei viel Geld in neue Produkte investieren zu müssen.

Zwar hat das Unternehmen ein beachtliches Wachstum hinter sich – für dieses Jahr rechnet Salesforce mit einem Umsatz von drei Milliarden Dollar – doch damit hat es auch den Neid der Konkurrenz geweckt. Der einstige Cloud-Verächter Oracle sowie der frühere Cloud-Versager SAP haben durch gezielte Akquisitionen aufgeholt. Damit bläst Benioff inzwischen ein ungewohnt scharfer Wind ins Gesicht. “Salesforce muss in neue Märkte einsteigen, anders können sie ihr Wachstum nicht in diesem Tempo halten”, sagt Pat Walravens, Analyst bei JMP Securities.

Redaktion

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