Grundlage ist ein Bericht der Sunday Times, die dafür Apples Jahresmeldung (PDF) an die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) analysiert hat.
Demnach hat Apple im abgelaufenen Fiskaljahr 2012 außerhalb der USA einen Gewinn von 36,87 Milliarden Dollar erwirtschaftet, diesen Betrag aber lediglich mit 713 Millionen Dollar versteuert. Der daraus resultierende Steuersatz liegt den Berechnungen zufolge bei unter zwei Prozent.
In den USA führte Apple hingegen 13,32 Milliarden Dollar an den Fiskus ab. 12,26 Milliarden Dollar entfielen auf Bundessteuern und weitere 1,06 Milliarden Dollar gingen an die Steuerbehörden der einzelnen US-Bundesstaaten.
Allerdings ist der niedrige Steuersatz, den Apple im Ausland bezahlt, nicht illegal. Das Unternehmen nutzt nicht einmal Schlupflöcher, um der höheren Steuerbelastung zu entgehen. Das Wirtschaftsmagazin Forbes weist darauf hin, dass Großbritannien beispielsweise von Firmen, die keine eigene Niederlassung im Vereinigten Königreich haben, auch keine Steuern für ihre dort generierten Gewinne verlangt. Die britischen Steuergesetze gehen davon aus, dass die Abgaben im Heimatland abgeführt werden müssen.
Allerdings nimmt die Kritik an diesem Vorgehen zu. Im August warf etwa der britische Parlamentsabgeordnete John Mann Google vor, im vergangenen Jahr bei einem Umsatz von 395 Millionen britischen Pfund nur sechs Millionen Pfund Steuern entrichtet zu haben. Das entspricht einem Steuersatz von 1,5 Prozent. Diese Praxis bezeichnete der Politiker, obwohl sie legal ist, als “vollkommen ungehörig und sittenwidrig”.
Auch Amazon umgeht vollkommen legal das britische Steuersystem. Für das Geschäft in Großbritannien ist Amazon Luxemburg verantwortlich. Daher bezahlte der Online-Händler bei Einnahmen von 7,5 Milliarden Euro in Großbritannien lediglich 147 Millionen britische Pfund Steuern. Das ergibt einen Steuersatz von 1,4 Prozent.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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