Laut Bloomberg plant Apple den Einsatz von ARM-basierten CPUs in Macs. Die Nachrichtenagentur will dies von Insidern aus Apples Forschungsabteilung erfahren haben.
Apple investierte zuletzt erheblich in die Entwicklung eigener Chip-Designs für seine mobilen Geräte. Der A6-Prozessor des iPhone 5 ist eine Eigenentwicklung von Apple. Sie baut auf der Übernahme der Chipfirmen PA Semi und Intrinsity auf, die Apple für zusammen 400 Millionen Dollar gekauft hat. Darüber hinaus gibt Apple Millionen von Dollar für die Lizenzierung von ARMs Prozessor-Technologie aus.
Branchenbeobachter halten es deshalb für möglich, dass das Unternehmen eine einheitliche Prozessorbasis anstrebt, damit alle Applikationen ohne Anpassungen an unterschiedliche Chip-Technologien auf allen Apple-Produkten ausgeführt werden können. Dafür müssten aber noch einige Hürden überwunden werden.
So ist Apple nach Einschätzung des Chip-Analysten Nathan Brookwood von Insight 64 auf die Verfügbarkeit von 64-Bit-Prozessoren angewiesen, bevor es die ARM-Architektur beispielsweise auf Macbooks übertragen kann. 64-Bit-ARM-CPUs seien aber frühestens Ende 2013 oder Anfang 2014 erhältlich. Gleichzeitig habe Apple aber mit dem A6 und dem A6X gezeigt, dass es das ARM-Design weiterentwickeln könne. Beide CPUs böten Leistungsvorteile gegenüber Standard-ARM-Prozessoren.
Anand Shimpi von Anandtech sieht zudem auch Kostenvorteile in der Entwicklung eigener Prozessoren. Intels Chips seien sehr teuer. Apple müsse jedoch hohe Margen erzielen, um seine Anleger bei Laune zu halten. Eigene Prozessoren für Macbooks und iMacs könnten Apple helfen, dieses Ziel zu erreichen, sagte Anand im Gespräch mit News.com.
Dennoch sieht Anand auch gute Chancen für Intel, den Kunden Apple halten zu können. Dafür müssten die kommenden Prozessor-Generationen Haswell und Broadwell den iPhone-Hersteller jedoch “aus den Socken hauen”. “Intels Ziel ist es, seine Core-Architektur auf Tablets zu bringen”, ergänzte Anand. Wenn Intel das gelänge, dann sei es sehr schwierig, mit den Chips des Branchenriesen zu konkurrieren. “Apple braucht einen Notfallplan, und das ist genau das, was wir hier sehen. Wenn Apple-CEO Tim Cook vernünftig ist, dann nimmt er die Option, die in Bezug auf Leistung, Nutzererlebnis und Kosten am sinnvollsten ist.”
Gartner-Analyst Sergis Mushell verweist gegenüber Bloomberg zudem auf die Signalwirkung eines möglichen Wechsels. “Apple ist ein Trendsetter und wenn sie sich für die Produktion eigener Chips entscheiden, werde viele andere einen ähnlichen Weg einschlagen.” Das wäre vor allem für Intel ein Tiefschlag. der Konzern beherrscht den Chip-Markt mit einem Anteil von 80 Prozent, doch bereits jetzt sorgt der Mobile-Boom dafür, dass immer mehr Gerätehersteller auf die stromsparende Technologie des britischen Entwicklers ARM bauen. Weder von Apple noch von Intel gibt es bislang eine Stellungnahme zu dem Bloomberg-Bericht.
[Mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Prozessoren aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.
Assistenzsysteme unterstützen Monteure bei der Arbeit. Zu oft zahlt man jedoch mit den eigenen Daten…
Hersteller werden stärker in die Pflicht genommen, den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte in den Blick…
LLMs besitzen einerseits innovative neue Fähigkeiten, stellen Unternehmen allerdings auch vor diverse Herausforderungen: ob EU…
Server-Ausbau in den USA und China macht große Fortschritte, deutscher Weltmarktanteil sinkt. Lichtblicke in Frankfurt…
Der Markt für Workplace Services gerät in Bewegung. Das bestmögliche digitale Nutzererlebnis gilt als Schlüssel…
Schutz für 10.000 Postfächer über rund 200 Domains: Private-Stack-Variante kombiniert Vorteile einer Cloud-Lösung mit Sicherheit…