Ein für 599 Dollar angebotenes Surface RT hat laut IHS iSuppli Material- und Herstellungskosten von 284 Dollar. Ein iPad der dritten Generation hingegen, das zum gleichen Preis angeboten wurde, kam in der Summe von verbauten Materialien und Herstellung auf 333 Dollar. Demnach könnte sich Microsoft eine theoretische Gewinnspanne von 53 Prozent herausnehmen im Vergleich zu 44 Prozent, die Apple blieben.
Die Rechnung ist natürlich unvollständig, da Vertrieb, Marketing, Software, Lizenzgebühren und andere Kosten nicht mit eingerechnet sind. Es ist dennoch ein aufschlussreicher Vergleich, da er die veränderte geschäftliche Strategie Microsofts aufzeigt. “Surface stellt ein Schlüsselelement in Microsofts Strategie dar, sich von einem Softwarehersteller in einen Anbieter von Geräten und Diensten zu transformieren”, erklärt Andrew Rassweiler, leitender Analyst von IHS. “Entscheidend für diese Strategie ist das Angebot von Hardwareprodukten, die für sich allein hohe Profite abwerfen, wie es Apple mit seiner iPad-Palette gelungen ist.”
Bei Microsofts Gewinnmaximierung hilft, dass Surface zusammen mit einem Touch Cover angeboten wird, das zugleich Tablet-Abdeckung und Tastatur – aber auch besonders günstig in der Herstellung ist. IHS schätzt die Herstellungskosten des Touch Cover auf jeweils 16 bis 18 Dollar.
Auch beim iPad Mini hat Apple gute Gewinnaussichten. Beim für 329 Dollar angebotenen Einstiegsmodell mit 16 GByte Flash-Speicher belaufen sich die Materialkosten laut IHS auf 188 Dollar, dazu sollen rund 10 Dollar Herstellungskosten kommen. Deutlich mehr verdient Apple aber bei den Modellen mit 32 und 64 GByte, bei denen es jeweils weitere 100 Dollar aufschlägt. Die Apple tatsächlich entstehenden Mehrkosten zwischen 16 und 32 GByte belaufen sich jedoch nur auf rund 9,60 Dollar, während der Sprung von 32 auf 64 GByte 19,20 Dollar an zusätzlichen Kosten verursacht. Damit fährt Apple beim 32-GByte-Modell 90 Dollar Extragewinn ein, wie IHS vorrechnet – und beim 64-GByte-Modell sogar 171 Dollar.
Die Geschäftspläne Microsofts und Apples unterscheiden sich deutlich von den Strategien, denen Amazon und Google mit ihren Tablets Kindle Fire und Nexus folgen. Sie setzen weit niedrigere Preise an in der Erwartung, weitere Einnahmen durch Dienste und den Verkauf von Medieninhalten erzielen zu können. “Amazon und Google wollen Tablets in die Hände der Verbraucher bringen, selbst wenn es mit minimalen Hardwaregewinnen verbunden ist”, beschreibt es Rassweiler. “Sie wollen ihr Geld mit käuflichen Inhalten und Werbung machen, denen sie durch den Kauf der Geräte ausgesetzt sind.”
[mit Material von Dara Kerr, News.com]
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