AMD FirePro S10000 – angeblich schnellste Server-Grafikkarte
AMD hat mit der FirePro S10000 die laut eigenen Angaben schnellste Grafiklösung für Serversysteme angekündigt. Die auf zwei Tahiti-GPUs basierende Karte soll sich als Beschleuniger für High-Performance-Computing und auch als Grafiklösung für Virtual Desktop Infrastrukture (VDI) und Workstations eigenen.
Die Dual-GPU-Karte AMD FirePro S10000 basiert auf der generalüberholten Architektur Graphics Core Next (GCN) mit 28 Nanometern Strukturbreite.
Die FirePro S10000 ist AMD zufolge die erste professionelle Server-Karte, die beim Messverfahren mit doppelter Genauigkeit die Grenze von einem Teraflops, also mehr als einer Billion Fließkomma-Operationen pro Sekunde, überschreitet. Die Spitzenrechenleistung beträgt demnach 5,91 Teraflops bei einfacher Genauigkeit und 1,48 Teraflops bei doppelter Genauigkeit.
Zum Vergleich: Nvidia gibt für seine jüngste Beschleunigerkarte Tesla K20X, die unter anderem imgerade erst zum schnellsten Supercomputer der Welt gekürten System “Titan” zum Einsatz kommt, Werte von 3,95 Teraflops respektive 1,31 Teraflops an. Die Karte auf Basis der Kepler-Architektur nutzt allerdings nur eine GPU des Typs GK110.
Insgesamt verfügt die FirePro S10000 mit ihren beiden Tahiti-Chips über 3584 Kerne, die mit 825 MHz takten. Nvidias Tesla K20X besitzt 2688 Kerne und läuft mit 735 MHz. Beide Lösungen unterstützen 6 GByte GDDR5-Speicher. Bei AMD ist er mit 384 Bit und bei Nvidia mit 256 Bit angebunden. Die maximale Datentransferrate beträgt 480 GByte/s respektive 250 GByte/s.
AMDs PCI-Express-3.0-Karte bietet vier DisplayPorts und einen DVI-Anschluss. Die maximale Leistungsaufnahme ist mit 375 Watt spezifiziert. Daraus ergibt sich eine Leistung pro Watt von 3,94 Gigaflops bei doppelter Genauigkeit. Darüber hinaus unterstützt die Karte AMDs Multimonitortechnik Eyefinity sowie die Schnittstellen DirectX 11.1, OpenGL 4.2, OpenCL 1.2 und Shader Model 5.0. Aufgrund des ausladenden Lüfterdesigns nimmt sie zwei Steckplätze ein.
AMD demonstriert die FirePro S10000 an seinem Stand (Nummer 2019) auf der noch bis Ende der Woche laufenden Supercomputing Conference 2012 in Salt Lake City. Zu Verfügbarkeit und Preisen hat es sich noch nicht geäußert.
[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]