Regierungen fragen häufiger bei Google nach

Das geht aus dem aktuellen Transparenzberichts des Internet-Giganten hervor. Der Bericht enthält Daten zu Anfragen von Regierungen aus dem ersten Halbjahr 2012. Demnach forderten Behörden weltweit Google zwischen Januar und Juni 2012 20.938-mal auf, Daten von Nutzern herauszugeben. Das entspricht einem Anstieg von 56 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Auch die Zahl der Löschanträge für bestimmte auf Google-Sites veröffentlichte Inhalte nahm deutlich zu. Dem Bericht zufolge lag sie in den vergangenen zwei Jahren zwischen 949 und 1198 Anfragen pro Halbjahr. Zwischen Januar und Juli 2012 erhielt Google jedoch 1791 Anfragen (plus 88 Prozent) von Regierungsvertretern, insgesamt 17.748 Dateien zu löschen.

Google hat im ersten Halbjahr 2012 eine deutliche Zunahme der staatlichen Anfragen zu Personenauskünften registriert (Bild: Google).

“Das ist das sechste Mal, dass wir diese Daten herausgeben, und ein Trend wird deutlich: Die Überwachung durch Regierungen nimmt zu”, schreibt Dorothy Chou, Senior Policy Analyst bei Google, im offiziellen Google-Blog. “Die Informationen, die wir bereitstellen, sind nur isolierte Splitter, die zeigen, wie Regierungen mit dem Internet umgehen. In den meisten Fällen wissen wir nicht, welche Anfragen an andere Technologie- oder Telekommunikationsunternehmen gestellt werden.” Es sei aber ermutigend, dass auch andere Firmen wie Dropbox, LinkedIn undTwitter ihre Statistiken offenlegten.

Aus Deutschland kamen im ersten Halbjahr 2012 1533 Anfragen (plus 44 Prozent) zu Personenauskünften. Google kam den Anträgen nach eigenen Angaben zu 39 Prozent ganz oder teilweise nach. Vor einem Jahr war der Anteil noch bei 66 Prozent gelegen.

Die Zahl der Löschanfragen erhöhte sich um 10 Prozent auf 1903. In 894 Fällen ging es um Verleumdung. 461-mal waren Hassreden der Grund für eine Löschanfrage. Weitere Ersuchen erhielt Google von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien und Jungendschutz.net. Dabei ging es unter anderem um die Entfernung von 316 Videos wegen vermeintlicher Verletzung des deutschen Jugendschutzgesetzes.

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[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

Redaktion

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