Auf den ersten Blick scheint Alles wie immer zu sein. Eine kleine Gruppe Anbieter von BI-Anwenderwerkzeugen und Datenmanagementkomponenten (DM) teilt sich das größte Stück des Umsatzkuchens. So gehören zur Gruppe der Top 5 wie bisher die Softwaregeneralisten SAP, Oracle, IBM und Microsoft sowie der weltweit und in Deutschland größte BI-Spezialist SAS Institute. Diese Unternehmen erzielen im Jahr 2011 zwischen 83 und 171 Millionen Euro Umsatz in diesem Segment und vereinen insgesamt 60 Prozent des sich nun auf 1.070 Milliarden Euro belaufenden Marktvolumens auf sich.
Absolut betrachtet ist der Anteil dieser Führungsgruppe allerdings im Vergleich zu 2010 um ein Prozent gesunken. Klar ist ebenfalls, dass viele Großanbieter langsamer als der Markt wachsen, während insbesondere Anbieter von Self-Service-BI-Lösungen ein hohes Wachstumstempo gehen. Zudem wächst das Heer der Konkurrenten. So zählt Barc mittlerweile rund 250 Anbieter mit rund 500 Produkten im deutschen Markt – ein Rekord.
Die Zunahme der Anbieterzahl ist überwiegend auf Unternehmen zurückzuführen, die in anderen Märkten beheimatet sind und im Zuge einer Internationalisierungsstrategie auch in den deutschsprachigen Raum expandieren. Deutschland erscheint hier sowohl makroökonomisch aufgrund des weiterhin anhaltenden Wachstums trotz Euro-Krise als auch im Besonderen aufgrund des guten Wachstums des BI-Marktes interessant. Tatsächlich lag 2011 das Wachstum mit 11,8 Prozent deutlich über der durchschnittlichen jährlichen Marktwachstumsrate (Compound Annual Growth Rate – CAGR) der letzten 5 Jahre von 10,8 Prozent.
Großes Gedränge im BI-Markt
Die mit Blick auf die Marktanteile der fünf größten Verfolger des Führungsquintetts konnten Erste im Schnitt einen Umsatz zwischen 17 und 43 Millionen Euro erzielen. Insgesamt erwirtschafteten sie 15 Prozent des Gesamtumsatzes beziehungsweise 158 Millionen Euro. Unter ihnen befinden sich die größten weltweit aktiven BI- und DM-Spezialisten: Informatica (Datenintegration), QlikTech (Analyse), MicroStrategy (Reporting/Analyse), Teradata (Datenbank-Appliance) und Software AG/IDS Scheer (Prozessorientierte Analyse). Die verbleibenden 25 Prozent des Gesamtmarkts entfielen entsprechend auf die übrigen, rund 240 Anbieter im Markt, darunter gut 190 kleine Unternehmungen mit einem Umsatz von insgesamt 78 Millionen Euro beziehungsweise durchschnittlich 390.000 Euro pro Firma.
Die stärksten Zuwachsraten bei den größeren Anbietern (definiert als die Anbieter der oberen Hälfte der Top 58 Liste der Anbieter mit über eine Million Euro Umsatz) erreichten Prevero (allerdings nicht nur organisch, sondern Dank des Zukaufs von Winterheller Software) mit 76 Prozent, Tibco Spotfire mit 58 Prozent, Infor mit 55 Prozent sowie zetVisions mit 44 Prozent. Viele kleinere Anbieter erzielten ebenfalls hohe Zuwachsraten, was bei absolut geringen Umsatzzahlen allerdings einfacher zu erreichen ist.
Großanbieter auf der rechten Spur
Ob es sich hier um eine Trendumkehr oder nur um einen kurzfristigen geringfügigen Rückgang handelt, bleibt abzuwarten. Sollten Spezialisten wie QlikTech, MicroStrategy oder Tibco Spotfire ihre hohen Wachstumsraten weiter beibehalten können, würde ein Teil dieses Wachstums auf Kosten der Großanbieter gehen. Es ist zudem bemerkenswert, dass es noch einige Anbieter mit international sehr hohen Wachstumsraten gibt, die den deutschen Markt erst seit kurzem bearbeiten und daher ebenfalls Kandidaten für wachsende Marktanteile in den kommenden Jahren sind. Hierzu gehören sowohl Tableau, einer der am stärksten wachsenden Anbieter von Anwenderwerkzeugen in den USA, als auch EMC und HP mit ihren Datenbankdivisionen Greenplum und Vertica.
Gute Aussichten für 2012
Insgesamt entfielen im vergangenen Jahr auf das Marktsegment der BI-Anwenderwerkzeuge (Frontends) mit 630 Millionen Euro Softwareumsatz weiterhin knapp 60 Prozent des Gesamtmarktes und es zeigt mit 14 Prozent auch eine höhere Wachstumsrate als das Segment Datenmanagement, das 2011 um neun Prozent auf 440 Millionen Euro, und damit 41 Prozent des Gesamtmarktes angewachsen ist. Wir gehen davon aus, dass der Markt auch in 2012 mit einem starken Ergebnis aufwarten kann. Ein Plus des Gesamtumsatzes mit Lizenzen und Wartung für BI-Anwenderwerkzeuge und Datenmanagementkomponenten von acht bis zwölf Prozent erscheint uns realistisch. Bis auf eine kleine Gruppe (10 Prozent) unter den Anbietern mit mehr als eine Million Euro Umsatz, sollten demnach alle Unternehmen positive Softwareumsätze ausweisen können.
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