Google testet einem Bericht des Wall Street Journal zufolge eine Vorabversion seiner Kartenanwendung für Apples iOS-Geräte. Demnach werden noch einige “abschließende Arbeiten” durchgeführt, bevor die Google Maps für iOS Apple zur Genehmigung vorgelegt werden kann.
Laut WSJ sind an den Tests inzwischen nicht nur Google-Mitarbeiter, sondern auch Personen außerhalb des Unternehmens beteiligt. Sie soll – wie auch die Version für Android – eine sprachgeführte Navigation ermöglichen. Diese Funktion war angeblich einer der wichtigsten Streitpunkte bei den Verhandlungen zwischen Google und Apple, die schließlich zu Apples eigenem Kartenprogramm führten.
“Wir glauben, dass Google Maps die umfassendsten, akkuratesten und bedienerfreundlichsten Karten weltweit enthält”, kommentierte ein Sprecher des Suchkonzerns den Bericht. “Unser Ziel ist es, Google Maps für jeden verfügbar zu machen, der es nutzen möchte, unabhängig vom Gerät, Browser oder Betriebssystem.”
Apple hatte seine Kartenanwendung erstmals im Juni auf seiner Entwicklerkonferenz der Öffentlichkeit gezeigt. Sie unterstützt ebenfalls Turn-by-Turn-Navigation, was der zuvor integrierten Google-Maps-Software fehlte. Außerdem erweiterte Apple das Programm um 3D-Ansichten ausgewählter Städte, wovon allerdings nur neuere Apple-Geräte profitieren.
Nach der Einführung zusammen mit iOS 6 hagelte es jedoch Kritik von Nutzern aufgrund fehlender und falscher Kartendaten. Apple-CEO Tim Cook entschuldigte sich schließlich bei seinen Kunden und versprach Verbesserungen. Erste Korrekturen wurden inzwischen eingepflegt. Zu generellen Fortschritten äußert sich Apple alerdings bisher nicht.
Angesichts seiner Präsenz auf iOS ist es keine Überraschung, dass Google eine neue Kartenanwendung für iOS entwickelt. Es bietet derzeit 24 Anwendungen für iOS an, etwa seinen Browser Chrome, eine Such-App, Gmail und Google Earth. Außer dem Bekenntnis, Google Maps für alle Plattformen anbieten zu wollen, gibt es bisher von Google keine offizielle Ankündigung für eine Mapping-Anwendung für iOS.
The Guardian hatte in der vergangenen Woche unter Berufung auf Quellen bei Google berichtet, dass Mitarbeiter des Unternehmens “nicht optimistisch” sind, dass Apple einer Google-Maps-App für iOS grünes Licht geben wird. Grund dafür ist die direkte Konkurrenz zu Apples eigener App. Das könnte zumindest dazu führen, dass sich das Genehmigungsverfahren hinziehen wird.
[mit Material von Josh Lowensohn, News.com]
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