Verdi-Vorstandsmitglied Lothar Schröder beruft sich dabei auf ein Dossier, das er in den vergangenen Monaten gemeinsam mit dem Chef der US-Kommunikationsgewerkschaft CWA, Larry Cohen, erstellt habe. Darin werden laut Spiegel zahlreiche Fälle aufgelistet, in denen gegen die Rechte der Mitarbeiter verstoßen wurde.
Callcenter-Mitarbeiter etwa, die Leistungsvorgaben nicht erfüllten, hätten Strafarbeiten schreiben müssen oder – als sichtbares Zeichen der Nichterfüllung – Eselsmützen tragen müssen.
Die Telekom weist die Vorwürfe in einer Stellungnahme gegenüber dem Spiegel zurück. Es handel sich um Einzelfälle aus den Jahren 2009 und 2010. Nach einer aktuellen Umfrage seien 78 Prozent der Mitarbeiter zufrieden mit T-Mobile USA als Arbeitgeber zufrieden.
Der Streit zwischen der Deutschen Telekom und der Gewerkschaft Verdi schwelt bereits seit Monaten. Im März hatte die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass bei der US-Tochter des Bonner Konzerns kaum Mitarbeiter von der Gewerkschaft vertreten sind. Verdi sprach hier von einer “gezielten Blockadetaktik”. Für die Telekom ist das Phänomen dagegen das Ergebnis der “Start-up-Atmosphäre” bei der Tochter.
Die Telekom hat in den USA 34.500 Mitarbeiter, der Markt ist das wichtigste Auslandsgeschäft für den Konzern. Andererseits kämpft der Konzern in den Vereinigten Staaten mit Problemen – nicht erst seit der Verkauf von T-Mobile USA an AT&T gescheitert ist.
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