“Einige Anbieter haben Engpässe, weil Touch-Panels nur begrenzt verfügbar sind”, sagte IDC-Analyst Bob O’Donnell gegenüber News.com. “Hersteller sagen, sie können nicht so viele touchbasierte Geräte bekommen, wie sie gerne hätten, um die Nachfrage zu erfüllen.”
Rhoda Alexander von IHS iSuppli bestätigte die Einschätzung ihres Kollegen. Sie habe mit vielen PC-Herstellern gesprochen, die Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Touch-Panels hätten. Einige davon könnten nicht genügend Geräte an den Handel ausliefern. Auch Tami Reller, Chief Marketing und Chief Financial Officer der Windows-Sparte, hatte in der vergangenen Woche auf der Annual Tech Conference von Credit Suisse beklagt, es gebe im Handel zu wenig touchfähige Geräte mit Windows 8 und Windows RT.
Zu den touchfähigen PCs gehören unter anderem herkömmliche Notebooks mit berührungsempfindlichen Displays, Convertibles und reine Tablets. Beispiele für Tablets und Convertibles sind Acers Iconia W510, das VivoTab von Asus und HPs Envy x2. Sie kosten zwischen 499 und 849 Dollar. Notebooks mit Touchscreen wie das VivoBook von Asus, Acers Aspire S7 und HPs Spectre XT TouchSmart sind für 699 bis 1349 Dollar zu haben. Generell sind Produkte mit Touchscreen teurer als Notebooks ohne Touchdisplay.
Von mehr als einem Dutzend Geräte, die Microsoft und Intel zum Marktstart von Windows 8 angekündigt hatten, seien derzeit gerade einmal fünf verfügbar, berichtet die Finanzagentur Bloomberg. Der Bericht nennt auch die Hauptursachen für die aktuellen Probleme: So habe Microsoft die PC-Hersteller selbst ausgebremst, durch einen limitierte Zugang auf Prototypen.
Hinzu kämen Probleme von Intel mit der eigenen Power-Management-Software. Diese sei wenige Wochen vor dem offiziellen Marktstart von Windows 8 nicht fertig gewesen, berichtet die Nachrichtenagentur unter Berufung auf Insider. Die Software kommt in Intels neuem Clover-Trail-Chip zum Einsatz. Mit dem besonders energieeffizienten Prozessor reagiert Intel unter anderem auf die zunehmende Konkurrenz durch ARM im Tablet-Bereich.
Unterdessen fällt die Nachfrage nach Windows-8-PCs ohne Touchscreen laut IDC-Analyst O’Donnell geringer aus als vorausgesagt. “Die nicht touchfähigen Maschinen verkaufen sich schlechter als erwartet”, sagte der Analyst. “Wenn sich High-End-Produkte besser verkaufen, als erwartet, dann ist das großartig.” Das könne aber die geringen Zahlen im Low-End-Bereich nicht wettmachen.
Auch die Nachfrage nach dem Surface-Tablet entwickelt sich offenbar enttäuschend. Die Surface-Verkäufe hätten “die Erwartungen untertroffen”, so Craig Berger, Analyst bei FBR Capital Markets laut Bloomberg. Wes Miller, Analyst bei Directions on Microsoft, gibt zu dem zu bedenken, dass es Microsoft bisher angelehnt hat, die Surface-Verkäufe zu kommentieren. Das sei kein gutes Zeichen. Im November hatte Microsoft-CEO Steve Ballmer von einem “bescheidenen Start” für Surface gesprochen.
Nach jüngsten Zahlen von StatCounter erreichte Windows 8 gemessen am Internettraffic zwischen 26. Oktober und 26. November einen Marktanteil von 1,31 Prozent. Bei Windows 7 waren es zwischen Ende Oktober und Ende November 2009 4,93 Prozent. Microsoft selbst gibt an, in den ersten vier Wochen 40 Millionen Lizenzen von Windows 8 verkauft zu haben.
[mit Material von Stefan Beiersmann, News.com]
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