NSN hatte die Tochterfirma vor fünf Jahren von der Deutschen Telekom gekauft, seitdem wartet sie unter anderem die oberirdischen Leitungen der Telekom. Dieser Hauptumsatzbringer entfällt jedoch demnächst, da die Telekom den Vertrag nicht über das Jahresende hinaus verlängert hat. Die Verhandlungen über einen Nachfolgeauftrag seien gescheitert, hatte die Süddeutsche Zeitung bereits am Dienstag berichtet. Seitdem war klar, dass die Service-Tochter vor dem Aus steht.
“Aus Sicht von Nokia Siemens Networks sind diese anhaltenden Verluste in einem Geschäftsbereich, der nicht zum Kerngeschäft gehört, nicht mehr tragbar”, zitiert die Nachrichtenagentur dpa NSN-Deutschland-Geschäftsführer Hermann Rodler. Er kündigte rasche Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern an, “um die Situation für ihre Mitarbeiter zu klären”.
Auch aus anderen Unternehmensbereichen kamen zuletzt immer wieder schlechte Nachrichten für die Mitarbeiter. Ende November hatte das defizitäre Joint Venture angekündigt, den Standort Bruchsal so schnell wie möglich zu schließen. Betroffen sind hier 650 Mitarbeiter.
Anfang der Woche erst hatte NSN zudem den Verkauf der Glasfasersparte angekündigt. Dahinter steckt die Strategie, unrentable Geschäftsbereich abzustoßen. Auch der Verkauf der Sparte Business Support Systems (BSS) ist seit diesem Mittwoch unter Dach und Fach. Käufer ist nach einer NSN-Mitteilung das kanadische Softwarehaus Redknee. Rund 1200 Mitarbeiter würden im Rahmen der Übernahmen zu Redknee wechseln.
Das Gemeinschaftsunternehmen von Nokia und Siemens besteht seit 2007, hat seitdem aber keinen Gewinn gemacht. Im November 2011 kündigte es an, bis Ende 2013 seinen weltweiten Personalbestand um knapp ein Viertel oder 17.000 Stellen zu reduzieren. In Deutschland will es 2900 der 9000 Arbeitsplätze abbauen. Anfang August gab der Netzwerkausrüster die Schließung von sieben deutschen Standorten bekannt.
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