Diese Zahl hat Bloomberg einer Börsenpflichtmeldung von Google in den Niederlanden entnommen. Das Unternehmen habe dadurch die Steuerlast im vergangenen Jahr nahezu halbiert.
Insgesamt habe Google 2011 rund 80 Prozent seiner steuerpflichtigen Gewinne in das Steuerparadies Bermuda verschoben, heißt es in dem Bericht. Das Land erhebt von Unternehmen keine Steuern. Da dieses Vorgehen vollkommen legal ist, unterhalten auch andere Firmen dort Büros, um keine Steuern zahlen zu müssen.
Unternehmen wie Cisco und Qualcomm setzen sich sogar dafür ein, dass sie ihre im Ausland deponierten Gewinne zu besonders niedrigen Steuersätzen wieder in die USA zurückführen dürfen. Sie argumentieren, dass eine entsprechende Sonderregelung mehr Arbeitsplätze schaffen und damit auch der US-Wirtschaft helfen würde. Kritiker hingegen befürchten, dass die Unternehmen das Geld in Form von Dividenden und Bonuszahlungen an Anteilseigner oder Führungskräfte ausschütten werden.
In Europa und den USA mehrt sich indes die Kritik an den Steuerzahlungen Googles und anderer multinationaler Konzerne. Die Regierungen Frankreichs, Großbritanniens, Italiens und Australiens stellen die von Google genutzten Schlupflöcher infrage. Ein Grund dafür ist die anhaltende Wirtschaftskrise, die in vielen Staaten zu einem Rückgang der Steuereinnahmen führt.
Erst in der vergangenen Woche hatte die EU-Kommission Bloomberg zufolge den Mitgliedstaaten empfohlen, schwarze Listen mit Steueroasen zu führen und Regeln gegen ihren Missbrauch aufzustellen. Demnach kosten die Steuerschlupflöcher die EU jährlich rund eine Billion Euro.
Laut Bloomberg bezahlte Google 2011 auf seine im Ausland erzielten Gewinne nur 3,2 Prozent Steuern, obwohl der größte Teil der Umsätze in europäischen Ländern erwirtschaftet wurde, wo die Unternehmenssteuersätze zwischen 26 und 34 Prozent liegen. Google habe zudem seine gesamte Steuerrate zwischen 2008 und 2011 von 28 auf 21 Prozent reduziert. Der durchschnittliche gesetzlich vorgeschriebene Steuersatz in den USA betrage 39 Prozent.
[mit Material von Shara Tibken, News.com]
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