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Wie gesundheitsschädlich sind Laserdrucker?

Die Gesetzliche Unfallversicherung fördert Untersuchung, die Arbeits- und Umweltmedizinern der Ludwig-Maximilians-Universität München gemeinsam mit der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung durchführen. Im Mittelpunkt stehen ultrafeine Partikel.

Arbeits- und Umweltmediziner der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) untersuchen derzeit gemeinsam mit der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), ob und wie sich der Betrieb von Laserdruckern auf die menschliche Gesundheit auswirkt. Das Projekt wird jetzt von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung gefördert. Mit Ergebnissen rechnet der Versicherer in etwa einem Jahr. Darauf hat das Fachhandelsblatt Channelpartner jetzt aufmerksam gemacht.

Laut Gesetzlicher Unfallversicherung steht fest, dass Laserdrucker zu den vielen natürlichen und technischen Emissionsquellen für Gase und Partikel zählen. Die meisten Menschen verwendeten diese Geräte zwar, ohne von Auswirkungen auf ihre Gesundheit zu berichten, aber “eine nicht zu vernachlässigende Zahl von Personen” schildere im Zusammenhang mit dem Gebrauch solcher Geräte Symptome wie Atemprobleme, Allergien und Kopfschmerzen. “Nachgewiesen ist, dass Laserdrucker im Betrieb Partikel und Gase abgeben. Art und Menge dieser Emissionen hängen allerdings in erheblichem Umfang von Gerätetyp, Papier, Betriebszustand und weiteren Faktoren ab.”

In der Studie soll nun “zum ersten Mal unter systematisch variierten, kontrollierten Versuchsbedingungen geprüft werden, welche Effekte die Emissionen auf den menschlichen Körper haben können und wie stark diese ausfallen.” Die Schwierigkeit dabei sei es, Büroarbeitsplätze so realistisch wie möglich nachzubilden und zugleich sicherzustellen, dass bei unterschiedlichen Personen vergleichbare Versuchsbedingungen herrschen.

Die BAM hat bereits im Frühjahr 2012 Testverfahren und Prüfvorgaben (PDF) für ultrafeine Partikel erarbeitet, die ihr zufolge beim Betrieb von Laserdruckern neben Feinstaubpartikeln ebenfalls freigesetzt werden und nur “eingeschränkt bis gar nicht über Nachrüstfilter am Druckgerät minimieren” lassen.

Das Umweltbundesamt, das auch für den “Blauen Engel” zuständig ist, beabsichtigt die Prüfvorgaben für die Vergabe des Umweltsiegels “im Hinblick auf die Erfassung ultrafeiner Partikel anzupassen und zu verschärfen”. Dazu soll auf die von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung erarbeiteten Verfahren zurückgegriffen werden. Die verschärften Prüfbedingungen sollen ab 2013 angewandt werden. Die Experten gehen davon aus, dass etwa drei Viertel der derzeit am Markt erhältlichen Laserdrucker die neuen Prüfvorgaben nicht erfüllen werden.

Einen Vorgeschmack auf das, was damit auf die Hersteller zukommen könnte, bekam vor kurzem bereits Samsung. Nachdem bei einer Überprüfung festgestellt wurde, dass die von der Justiz in Niedersachsen verwendeten Samsung-Drucker die vorgegebenen Emissionswerte überschreiten, sollen einem Bericht der Hannoverschen Allgemeine Zeitung zufolge alle 4033 von der Behörde eingesetzten Druckgeräte der Koreaner verschrottet werden.

Die Überprüfung war durch drei schwere Krankheitsfälle im Amtsgericht Burgwedel ausgelöst worden und sollte eigentlich ermitteln, ob diese durch Baumaterialien ausgelöst worden sein könnten. Von den dabei routinemäßig untersuchten 13 Druckern vom Typ Samsung ML 3471 ND überschritten zwölf den (wie Samsung inzwischen mitgeteilt hat) künftigen Grenzwert für die Emission von Feinstaubpartikeln.

Das mit der Untersuchung in Burgwedel beauftragte Bremer Umweltinstitut konnte zwar keine Hinweise dafür finden, dass die Gesundheit der Justizmitarbeiter durch die Feinstaubpartikel aus den Druckern beeinträchtigen werden könnte, wollte sich aber wohl auch nicht auf das Gegenteil festnageln lassen. Die Justizverwaltung hat sich daher vorsichtshalber zum Austausch der Geräte entschlossen. Wie Ministeriumssprecher Jörn Westermann gegenüber der HAZ sagte, wird die Austauschaktion runde eine Million Euro kosten.

Ergebnisse früherer Studien

Die Hersteller von Laserdruckern hatten Anfang 2011 gehofft, die Diskussion um Emissionen ihrer Geräte zu beenden. Damals hatten sie die Ergebnisse eines im Auftrag des Bitkom vom Braunschweiger Fraunhofer Wilhelm-Klauditz-Institut durchgeführten zweijährigen Tests vorgelegt (PDF). Demnach stoßen Laserdrucksysteme kaum Feinstaub oder Tonerpartikel aus. Bei den Emissionen ultrafeiner Partikel (UFP) handelt es sich überwiegend nicht um Feststoffe, sondern um verdampfbare Produkte. Im Rahmen der groß angelegten Studie waren 26 Geräte auf Partikelemissionen untersucht worden.

Anorganische Verbindungen wie Schwermetalle sind in den Untersuchungen der Braunschweiger Fraunhofer-Forscher in den Partikelemissionen der Geräte lediglich in vernachlässigbarer Konzentration gefunden worden. Die Menge ultrafeiner Partikel aus Laserdrucksystemen war ihren Aussagen zufolge vergleichbar mit denen von Tätigkeiten wie Kochen und Backen.

2009 konstatierte die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zwar ein Risiko für Krebserkrankungen durch Tonerstaub – allerdings nur bei Personen, die regelmäßig Servicearbeiten durchführen oder die mit dem Recycling von Tonerkartuschen beschäftigt sind. Unabhängig vom möglichen Gefährdungspotenzial durch Tonerstaub raten die Experten, die Belastungen durch Laserdrucker zu reduzieren und bieten eine Broschüre mit möglichen Maßnahmen zum Download an.

[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]

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Redaktion

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