Leo Apotheker hat in der öffentlichen Wahrnehmung als CEO von HP von November 2010 bis September 2011 nicht unbedingt einen positiven Eindruck hinterlassen.
Viele Kritiker werfen dem gebürtigen Aachener neben anderen Verfehlungen vor, bei dem Kauf von Autonomy versagt zu haben. Zu den prominentesten gehören Michael Dell und Larry Ellison, die beide enthüllten, Autonomy sei auch ihnen zum Kauf angeboten worden, das Angebot sei aber völlig überteuert gewesen. HP hat für Autonomy vor einem Jahr 10,3 Milliarden Dollar bezahlt. Vor etwa einem Monat musste das Unternehmen rund 8,8 Milliarden Dollar abgeschrieben, weil es angeblich zu Unstimmigkeiten in der Buchhaltung gekommen sein soll.
Die Suchtechnologie die Autonomy bietet ist durchaus leistungsfähig. Doch nach wie vor wird das Produkt des Herstellers außerhalb der Branchen von Verteidigung und Nachrichtendiensten kaum verwendet.
Nach langem Schweigen meldet sich Leo Apotheker nun in einem schriftlichen Statement gegenüber dem Wirtschaftsdienst Bloomberg zurück.
“Kein einziger CEO trifft die Entscheidung über eine Akquisition im Alleingang, besonders in einer Firma, die so groß ist wie HP – und sicherlich nicht ohne die Unterstützung des Chairman of the Board (Ray Lane). Das HP Board, angeführt vom Chairman, hat sich viele Male getroffen, um die Akquisition zu prüfen und sich einstimmig für den Deal ausgesprochen. Das gilt auch für das zu Grunde liegende strategische Ziel, die Präsenz bei Enterprise Data auszubauen.“
Zu den damaligen Mitgliedern des Board gehörte damals auch Meg Whitman, die mittlerweile als CEO versucht, sich von der Entscheidung zu distanzieren und darauf hinweist, die beiden treibenden Kräfte hinter dem Kauf, nämlich Apotheker und CTO Shane Robinson, hätten den Hersteller inzwischen verlassen.
Apotheker hält seine strategischen Entscheidungen, einschließlich dem Ausstieg aus dem PC-Geschäft, dagegen nach wie vor für richtig: “Wenn ich auf meine Zeit bei HP zurückblicke, glaube ich immer noch, dass die strategische Vision, die wir zu implementieren suchten, gut war. HP benötigte eine strategische Transformation und tut dies immer noch.”
“Unglücklicherweise habe ich nie die Gelegenheit erhalten, die Strategie im totalen zu implementieren. Die neue Führung ist länger im Amt, als ich es in den elf Monaten war. Aber es ist klar, dass HP immer noch auf der Suche auf dem richtigen Weg nach vorn ist.”
[mit Material von Jakob Jung, Channelbiz.de]
Wo es früher auf Buchhalter, Schreiber und Boten ankam, geht es heute vor allem um…
Mit KI-Technologien lässt sich das Einkaufserlebnis personalisieren und der Service optimieren, sagt Gastautor Gabriel Frasconi…
Ein Großteil der weltweiten KI-Gelder fließt in den Finanzsektor. 2023 wurden in der Branche 87…
Die Übernahme des US-amerikanischen Anbieters Altair Engineering soll die Position im Markt für Computational Science…
Ein deutsch-französisches Projekt hat hybride Operationssäle entwickelt, die durch 5G-Netz und KI neue Anwendungen ermöglichen.
Unternehmen wissen oft nicht, welche Geräte in der Produktion eine IP-Adresse haben, warnt Peter Machat…