Konnte die Branche bereits im Jahr 2011 das Niveau vor der Finanzkrise 2009 wieder erreichen, drohen nun erneut negative konjunkturelle Auswirkungen durch die europäische Schuldenkrise. Bislang zeigt sich das Gros der verarbeitenden Unternehmen dennoch robust. Auch für Anbieter von Informationstechnologie ist die Entwicklung der verarbeitenden Industrie von Bedeutung – im laufenden Jahr entfielen rund 30 % aller IT-Ausgaben auf Unternehmen der diskreten und prozessorientierten Fertigung. Wie IDC die IT-Investitionen des verarbeitenden Gewerbes für das kommende Jahr einschätzt, soll nun näher dargestellt werden.
Die Nachfrage nach Software im verarbeitenden Gewerbe wird durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst. Durch den globalen Wettbewerb, aber auch durch strenge Vorschriften und anspruchsvolle Kunden, wächst der Effizienz- und Optimierungsdruck in der Branche weiter. Im Prozess der Effizienz- und Flexibilitätserhöhung der Produktion werden vielfältige Daten benötigt, die ohne weiteres nicht beschafft werden können. Ansätze wie Manufacturing Intelligence, mit denen das Informationsbedürfnis gedeckt werden kann, sollen Abhilfe schaffen und kurbeln zudem den IT-Markt an. Zudem sind die Unternehmen bestrebt die Entwicklungszeiten für neue Produkte zu verkürzen und diese schneller an den Markt zu bringen. Daher wird etwa weiterhin in Product Lifecycle Management- und Manufacturing Process Management-Lösungen investiert. Ganz besonders wichtig ist aber die Optimierung der Supply Chain. Um hier weitere Kosten einzusparen und die Zulieferketten noch weiter zu optimieren, investieren viele Unternehmen verstärkt in Supply Cain Management-Lösungen.
Daneben stehen Software-Themen wie Enterprise Ressource Planning (ERP) und Tools zur Vertriebssteuerung weiterhin auf der Agenda der Unternehmen. Hier geht es ihnen insbesondere um umfassende Lösungen, die in die Fertigungsprozesse eingebunden und zudem kostengünstig sind. Zunehmend an Bedeutung gewinnen Business Process Management-Lösungen und Analysetools zur Unternehmens-steuerung. Weitere wichtige Themen sind CRM- sowie MES-Applikationen. Auch im Bereich des Dokumenten Managements und im Security Umfeld ist mit steigenden Ausgaben zu rechnen. Mehr und mehr an Bedeutung gewinnt auch der Bezug von Software als Service (SaaS). Die Nachfrage nach Cloud-Angeboten im Allgemeinen wird in den nächsten Jahren weiter steigen. Durch den starken Anstieg der Anbieterzahl in diesem Bereich werden vermehrt branchenspezifische Lösungen entstehen, die sich positiv auf die Entwicklung des IT-Marktes in dieser Branche auswirken werden.
Nach Einschätzung von IDC wird der Softwaremarkt im verarbeitenden Gewerbe im Jahr 2013 um 4,6 % wachsen – und weist somit die höchste Wachstumsrate im IT-Markt des verarbeitenden Gewerbes auf. Die Ausgaben werden 2013 ein Investitionsvolumen von mehr als 5 Mrd. Euro umfassen – über 60 % entfallen davon auf Unternehmen der diskreten Fertigung.
Das größte Teilsegment im verarbeitenden Gewerbe ist der IT-Services-Markt. Seit 2010 haben sich die positiven Wachstumszahlen in diesem Segment verfestigt. Weiter vorangetrieben wird die Standardisierung und Konsolidierung der IT. Gefragt sind auch Dienstleistungen rund um die Virtualisierung der Hardwarelandschaft unter dem Trend des Cloud Computing. Zudem setzen viele Unternehmen konsequent auf Standardlösungen. In den Bereichen Application Management und Desktop Services wird sich diese daher in einer steigenden Nachfrage niederschlagen. Zudem wird zunehmend das Thema Outsourcing vorangetrieben, da viele Unternehmen ihre operativen Kosten senken wollen und sich zunehmend auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. Insgesamt erwartet IDC im IT-Services-Bereich des verarbeitenden Gewerbes einen Anstieg der Ausgaben im Jahr 2013 um 3,6 % und ein Investitionsvolumen in Höhe von über 8,5 Mrd. Euro.
Insbesondere im Hardware-Segment wurden in den letzten Jahren Investitionen gekürzt oder ganz gestrichen. Vielfach wurden etwa Investitionszyklen verlängert und Überkapazitäten an Hardware abgebaut. Zudem drückte der anhaltende Preisverfall die Umsätze, dies bleibt auch aktuell ein Umstand, den Anbieter berücksichtigen müssen. Besonders deutlich war der Rückgang im Bereich der PCs und Server. In diesem Jahr wird nur ein marginal negatives Wachstum erwartet, doch entspannt sich die Situation im Hardware-Bereich kaum.
Rückläufige Preise und vor allem der weiter anhaltende Trend zur Virtualisierung werden die Hardwareumsätze in den kommenden Jahren weiter belasten, sodass 2013 ein Nachfragerückgang von -1,8 % zu erwarten ist. Somit fallen die Ausgaben von Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes 2013 weiter unter 3 Mrd. Euro.
Fazit
Der Ausblick in das Jahr 2013 ist durch viele Faktoren geprägt. Nicht zuletzt wird der Fortgang der europäischen Schuldenkrise auch ausschlaggebend für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland und des verarbeitenden Gewerbes sein. IDC beurteilt das kommende Jahr für IT-Investitionen der verarbeitenden Industrie dennoch positiv und erwartet ein insgesamt steigendes Investitionsaufkommen – das insbesondere gute Chancen für ITK-Anbieter, die sich im Software- und Services-Umfeld bewegen, bietet.
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