Die Untersuchung hat auch herausgefunden, wo die versteckten Kosten liegen. Hauptgrund ist demnach der MIPS-Verbrauch (Million Instructions per Second), heißt es in der Studie, die das Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne im Aufrag von Compuware durchgeführt hat. Hinzu kämen unerwartete Investitionen in Tests und Fehlerbehebung aufgrund schlechter Qualität und Leistung der Anwendungen.
Dabei ist die Reduzierung von Kosten einer der wichtigsten Beweggründe für das Mainframe-Outsourcing. 76 Prozent lagern das Mainframe Application Development aus, um Geld zu sparen. Aus diesem Grund lagern auch 65 Prozent der Firmen die Mainframe-Infrastruktur aus. Mit dem Ergebnis sind sie nur selten zufrieden.
“Da es keinen einfachen Weg gibt, dem Dienstleister Wissen über die Anwendung zu vermitteln und umgekehrt die von ihm gebotene Code-Qualität und Performance zu prüfen, werden mögliche Kosteneinsparungen nicht erreicht”, sagt Maurice Groeneveld, Vice President Mainframe Solutions bei Compuware. Der MIPS-Verbrauch etwa werde durch ineffiziente Codierung unnötig gesteigert, heißt es in der Studie. 57 Prozent der Umfrageteilnehmer beklagten, dass ihr Dienstleister sich nicht um die Effizienz der entwickelten Anwendungen kümmere.
Überhaupt scheint es bei der Qualität der Mainframe-Dienstleitungen zu haken. Im Schnitt benötigten IT-Teams bei jedem Projekt durchschnittlich 10 Tage, um vom Dienstleister verursachte Bugs und Performance-Probleme zu beheben, klagten die 520 befragten CIOs von großen Unternehmen in Unternehmen in Deutschland, Frankreich, Italien, den Benelux-Ländern, Großbritannien, USA, Japan und Australien.
Dass es soweit kommt, liegt nach Angaben der Studienautoren auch am mangelnden Wissenstransfer. Die zunehmende Komplexität der Mainframe-Umgebung erhöhe den Bedarf zur Modifizierung bestehender Anwendungen sowie zur Entwicklung neuer Services. Da das notwendige Wissen im eigenen Haus oft nicht vorhanden oder schlecht dokumentiert, entscheiden sich die Firmen dazu, den Bereich auszulagern. Das heißt aber auch, dass notwendiges Wissen nur schlecht an Dienstleister weitergegeben werden kann und das hat spürbare Folgen. 80 Prozent der Befragten berichten, dass mangelnder Wissenstransfer die Qualität der ausgelagerten Projekte beeinträchtigt.
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Des Pudels Kern liegt in der Auswahl eines Providers, der die Anwendungs- und Infrastruktur-Sprachen gleichermaßen gut spricht. Wettbewerbsorientierte Auswahlverfahren können gute Instrumente sein, den Provider vorab auf Herz und Nieren in diesen Kompetenzbereichen abzufragen. Noch viel entscheidender ist aber die Frage, wie der erforderliche Transfer von vor allem Anwendungs- und Kundenspezifischen Know-How erfolgen soll. Neben qualitativen sollten die Provider hier insbesondere auch methodische Kompetenzen nachweisen, ein Aspekt, der in vielen Outsourcing-Vorhaben dieser Art leider viel zu oft sträflichst vernachlässigt wird. Wer eine solche Transitions- und Transformationsphase vertragsrechtlich entsprechend absichert und den Schwenk erst vornimmt, wenn das erforderliche Wissen nachweislich und erfolgreich dupliziert wurde, fällt später nicht in die Kostenfalle. Ineffizienten Codierungen und damit verbundenen Aufwands- und Kostentreibern lässt sich ebenfalls durch einschlägige Regelungen zum Aufwandsschätzverfahren vorbeugen. Zudem können Providersteuerungen heute auf zahlreiche Tools zurückgreifen, mit denen sie ihrem Provider auf Grundlage analysierter Aufwände der von ihm entwickelten Artefakte vermeidbare Mehraufwände nachweisen. Der mit solchen Kontroll- und Steuerungsinstrumenten verbundene Invest ist die deutlich kostengünstigere Alternative.