Laut Wall Street Journal haben schon mehrere US-Technologieunternehmen ihr Interesse an Autonomy bekundet. Es gebe aber auch Firmen, die EDS übernehmen wollten, das HP 2008 für 13,9 Milliarden Dollar gekauft hatte. Eine Abspaltung von EDS sei allerdings schwierig, da es enger in HPs Geschäft integriert seit als Autonomy.
Ausgelöst wurden die Verkaufsgerüchte durch eine zum Jahresende eingereichte Börsenpflichtmeldung des Computerherstellers. Darin heißt es: “Wir prüfen weiterhin die mögliche Veräußerung von Anlagen und Geschäften, die uns nicht mehr helfen, unsere Ziele zu erreichen.” Diese Formulierung war in dem im Jahr 2011 eingereichten 10-K-Dokument nicht enthalten.
HP schloss zudem nicht aus, dass es Geschäftsbereiche zu einem Preis abgeben müsse, der unterhalb der eigenen Vorgaben liege. Das könne sich stärker auf das Umsatzwachstum auswirken als bisher erwartet. Das Erreichen von strategischen Zielen könne sich außerdem verzögern, teilte HP mit. Einem Bericht von All Things Digital zufolge bestanden HPs Anwälte darauf, diese Formulierung in die Börsenmeldung aufzunehmen. Sie habe aber nicht der Sichtweise von Whitman entsprochen.
Anfang der Woche war bekannt geworden, dass HP Entlassungen bei Autonomy plant. Die Stellen sollen einem durchgesickerten Rundschreiben zufolge vor allem im Vertriebsbereich gestrichen werden. Gleichzeitig sei die Einstellung neuer Mitarbeiter für Forschung und Entwicklung geplant. Zuvor hatte HP bereits 8,8 Milliarden Dollar auf den Kaufpreis von Autonomy abgeschrieben. Grund dafür waren laut HP Unregelmäßigkeiten in der Buchhaltung von Autonomy, die inzwischen auch von Behörden in Großbritannien und den USA untersucht werden.
Anleger scheinen Whitmans Strategie, an EDS und Autonomy festzuhalten, zu befürworten. Nach Bekanntwerden des Berichts des Wall Street Journals legte die HP-Aktie im nachbörslichen Handel um vier Prozent zu.
[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]
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