Wer heute einen In-Memory-Server für SAPs HANA kauft, bekommt damit auch die SSDs von dem SSD-Spezialisten Fusion-io. Diese Server-Platten verfügen zum einen über eine spezialisierte Hardware. Zum anderen sorgt eine spezielle Firmware für extrem kurze Latenzzeiten beim Lesen und Schreiben der Daten.
Bislang hatte Fusion-io jedoch fast ausschließlich an OEM-Hersteller wie HP, Dell, Fuijtsu oder IBM verkauft. Diese nutzten diese Infrastruktur zur Beschleunigung von Applikationen.
Jetzt ändert Fusion-io das Vertriebsmodell und bietet die Platten jetzt unter dem Namen ioScale in Paketen ab 100 Stück.
Mit dieser PCId-SSD lassen sich bis 3,2 TByte über einen PCIe-Steckplatz einfügen, ohne dass dafür ein RAID-Kontroller nötig wird. Für das Betriebssystem sieht die Platte aus wie eine herkömmliche Festplatte und dank UEFI kann das Betriebssystem auch von ioScale-SSDs aus booten. Diese PCIe-Karte sind in halber Baulänge gefertigt. Somit lassen sich auch kleinere Servern mit vier Steckplätzen mit bis zu 12,8 TByte Speicherkapazität aufrüsten.
Außerdem sorgt eine spezielle Firmware dafür, dass die Kommunikation mit der Platte nicht erst in ein Protokoll übersetzt werden muss, sondern die Daten direkt und optimiert in die Flash-Speicher geschrieben werden, wie Christian Scherf, Sales Manager und Pressesprecher DACH für Fusion-io gegenüber silicon.de erklärt. Über weitere Funktionen wie Predictive Monitoring, Self-Healing oder Wear-Management sorgt der Hersteller für gleichmäßige Auslastung der Speicherbausteien und so für eine lange Lebensdauer der Festplatten.
Mit einem Preis ab 3,89 US-Dollar pro GByte will Fusion-io zunächst Anbieter von Cloud-Diensten und sogenannten Hyperscale-Unternehmen, die meist in der Finanzbranche angesiedelt sind, davon überzeugen, herkömmliche Festplatten gegen die Flash-Speicherkarten auszutauschen. Und mit der neuen Produktoffensive, ist Fusion-io der Ansicht, dass sich mit ioScale ein ganzes Flash Rechenzentrum wirtschaftlich sinnvoll realisieren lässt.
Dennoch zielt das Unternehmen nach wie vor auf den so genannten HyperscaleMarkt. Der umfasst sämtliche Unternehmen, die massiv Daten konsumieren, verarbeiten und produzieren.
“Hyperscale-Unternehmen sind ein eigenständiger Markt und unterscheiden sich grundlegend von traditionell aufgestellten Großunternehmen”, betont CEO und Vorsitzende von Fusion-io, David Flynn. Für ioScale habe Fusion-io mit verschiedenen Unternehmen aus eben diesem Hyperscale-Segment zusammengearbeitet.
Einer dieser Partner ist Facebook. Daher ist es sicherlich kein Zufall, dass Fusion-io diese neue Technologie auf dem von dem sozialen Netzwerk ausgerichteten Open Compute Summit zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorstellt.
“Wir freuen uns, dass Fusion-io diese energieeffiziente Hochleistungstechnologie einem breiteren Kundenkreis zugänglich macht”, sagte der Vorsitzende der Open Compute Foundation und Vizepräsident Hardware Design and Supply Chain bei Facebook, Frank Frankovsky. “Wir waren in allen Entwicklungsstadien des Produktes involviert und sind begeistert von dem Potential dieser Technologie begeistert, das der Industrie helfen kann, dem schnell wachsenden Speicherbedarf zu bewältigen.”
ioScale sei laut Hersteller darüber hinaus auch mit den Software-Produkten von Fusion-io, wie zum Beispiel IOTurbine, ION Data Accelerator oder directCache kompatibel.
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