Das ist Fedora 18
Unerwartete Probleme mit zwei Funktionen haben das aktuelle Release von Fedora 18 im Zeitplan um zwei Monate nach hinten geworfen. Wir wollen heute zeigen, ob sich das Warten auf den Secure-Boot-Support gelohnt hat.
Ein Rewrite des Anacona-Installers und der Ugrade-Utility Fedup sei in erster Linie für die Verspätung von Fedora 18 verantwortlich gewesen, teilt das Fedora Team offiziell mit. Ursprünglich war das Release Anfang November 2012 geplant gewesen. Freigegeben hat das Team die Software dann vor wenigen Tagen am 15. Januar.
Mit der neuen Version ist Anacona in Fedora 18 jetzt aller Update-Funktionen entledigt. Denn diese übernimmt jetzt eben Fedup. Damit ist Anaconda schlanker und auch deutlich weniger kompliziert. Zudem vereinfacht und beschleunigt sich für den Anwender die Installation von Fedora. Allerdings scheint Anaconda nicht in jeder Hinsicht voll ausgereift zu sein. Wie das Projekt selbst erklärt, gibt es noch einige Baustellen, um die Installation noch weiter zu beschleunigen. Wie sich in unserer Galerie zu Fedoara 18 zeigen wird, könnte etwa das Tool für die Partitionierung noch eleganter gelöst werden.
Ebenfalls eine wichtige Neuerung in Fedora 18 ist der Support für UEFI Secure Boot. Ersten Testberichten zufolge soll der UEFI-Support über den Boot-Loader kaum Probleme machen. Nachdem Red Hat, das hinter dem Fedora-Projekt steht, sich dazu entschlossen hat, den Kernel für UEFI zu signieren, damit dieser auch auf Windows-8-PCs problemlos läuft, ist allerdings auch der Schutz vor Pre-Boot-Schädlingen eingeschränkt. Wer zum Beispiel Grafik-Treiber, die nicht von Fedora stammen installieren will, muss Secure Boot deaktivieren.
Dennoch ist die Hardware-Erkennung recht gut ausgebaut und auf gängiger Hardware funktioniert die Installation ohne manuelles Nachinstallieren. Das gilt auch für eine große Zahl von Peripheriegeräten. Fedora dürfte auch eine der wenigen Linux-Distributionen sein, die automatisch zwei Monitore erkennen und konfigurieren.
Wichtige weitere Kennzeichen von Fedora 18 sind unter anderem der Linux-Kernel 3.6.0. Der X.org X Server 1.13.1 sorgt für guten Support für Grafik-Adapter. Neben Gnome 3.6.2 liefert Fedora auch den Browser Firefox 18.0 mit. Allerdings muss man nach der Installation die aktuellen Updates für den Browser einspielen, um die Version 18 zu bekommen. Für den Alltag rüstet Fedora 18 den Nutzer mit LibreOffice 3.6.3.2 und den darin enthaltenen Programmen Writer, Calc, Draw und Impress. Eine Photo-Verwaltung bringt Shotwell 0.13.1 und Rhythmbox 2.98 liefert einen Audio-Player. Als Movie-Player steht der Gnome-Player Totem 3.6.3 zur Verfügung.
Nicht enthalten in Fedora sind Nicht-FOSS-Programme. Prominentestes Beispiel ist Adobe Flash. Das lässt sich jedoch nachinstallieren. Fedora 18 für ARM- und Power-Architekturen sind derzeit in Arbeit. Auch hat das Projekt schon mit den ersten Schritten für Fedora 19 begonnen. Künftig könnte der MySQL-Fork MariaDB als Standard-SQL-Implementierung in diese Distribution übernommen werden.
[mit Material von J.A. Watson, ZDNet.com]