Wenn RIM am kommenden Mittwoch in New York das neue Betriebssystem BlackBerry 10 vorstellt, will der Konzern damit vor allem den Beweis antreten, dass er noch eine Rolle auf dem Smartphone-Markt spielt. Der ist – auch im Business-Bereich – längst in der Hand von Android-Geräten und Apples iPhone. Um verlorenen Boden gut zu machen, muss BlackBerry 10 deshalb vom ersten Augenblick an für Furore sorgen.
Entsprechend umfassend hat RIM das Betriebssystem überarbeitet. Im Gegensatz zu früheren Generationen basiert BlackBerry 10 auf einer Unix-ähnlichen Plattform namens QNX. Die Technologie gilt als besonders stabil und hat sich schon im vielseitigen Einsatz auf unterschiedlichsten Geräten bewiesen, unter anderem in Geldautomaten, medizinischen Geräten sowie Infotainment-Systemen in Fahrzeugen.
Hinzu kommen eine radikal neue Benutzeroberfläche und ein Startbildschirm mit Live-Kacheln, die mehr an Windows Phone als an das Vorgänger-Betriebssystem Blackberry 7 erinnern. Dreh- und Angelpunkt ist der Blackberry “Hub”. Er fungiert als eine Art Nachrichtenzentrum, über den man stets Zugriff auf alle eintreffenden Neuigkeiten hat – egal ob diese per via E-Mail, Instant Messaging, SMS oder Social Network geschickt wurden. Insofern ist der Hub weniger eine App als eine eigene Betriebssystemebene.
Ähnlich wie Microsoft zum Launch von Windows Phone 8, ist auch für RIM in Bezug auf BlackBerry 10 die Frage nach der Anzahl der verfügbaren Apps allgegenwärtig. Entsprechend groß sind die Anstrengungen des kanadischen Herstellers, dieses Thema voranzubringen. Unter anderem mit weltweiten Entwickler-Veranstaltungen versucht man seit Monaten, kreative Köpfe auf die Plattform zu locken. Offenbar mit Erfolg. Mitte Januar verkündete RIM 15.000 Apps für BlackBerry 10 in nur zwei Tagen.
Eine Portierung von Android-Apps auf Blackberry 10 scheint zudem relativ unproblematisch möglich. RIM stellt dafür ein Online-Tool bereit, das ein Android-APK-Datei in eine Blackberry-kompatible BAR-Datei umwandelt, die dann in der Blackberry App World eingestellt werden kann.
Es gilt unter Branchenbeobachtern inzwischen als ausgemacht, dass RIM bei der Präsentation am 30. Januar auch zwei Endgeräte präsentieren wird, auf denen BlackBerry 10 zum Einsatz kommt. Davon eines nur mit Touchscreen und eines mit Tastatur, das möglicherweise dem aktuellen Modell Bold ähnelt.
Im vergangenen Jahr hatte es zwar Spekulationen gegeben, wonach sich RIM bei den neuen Modellen ganz von einer physischen Tastatur verabschieden wird. Da jedoch die hervorragende Tatstatur vergangener BlackBerry-Geräte für viele loyale Nutzer eines der wichtigsten Kaufargumente war, wagte RIM hier möglicherwiese keinen radikalen Schnitt.
Hauptaugenmerkt der Marktbeobachter liegt jedoch derzeit auf dem neuen Touchscreen-Blackberry. Es soll über eine selbstlernende Tastatur verfügen, die ihr Wissen auch daraus bezieht, dass E-Mails und Nachrichten gescannt werden.
Gerade in RIMs angestammten Revier, dem Unternehmenseinsatz, wird außerdem das Thema ‘Blackberry Balance’ eine wichtige Rolle spielen. Die Software ermöglicht, dass Blackberry-Nutzer auf ihren Smartphones private E-Mails, Apps und andere Inhalte von den Daten trennen können, die sie für berufliche Zwecke nutzen. Neu ist die Lösung nicht, doch erst mit dem neuen Betriebssystem kann die Trennung konsequent über alle Bereich hinweg durchgeführt werden. Für IT-Chefs möglicherweise ein entscheidendes Argument für die neuen RIM-Smartphones. Verspricht es doch eine Lösung für die Lösung für die BYOD-Problematik, die die IT-Abteilungen vieler Unternehmen immer wieder vor Probleme stellt.
RIM-CEO Thorsten Heins sprach vor kurzem in einem Interview von einem “entscheidenden Moment und Meilenstein für Research In Motion”. Grundsätzlich gebe es auf dem stark wachsenden Smartphone-Markt noch viel Platz, so Heins. “Es wird sich irgendwann zeigen, wie viele Systeme der Markt tragen kann. Ich gehe davon aus, dass wir mit Blackberry 10 nicht nur eine Rolle spielen werden. Ich glaube, unsere Rolle wird substanziell werden.”
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