Er halte es stattdessen für wichtig, auf möglichst allen mobilen Geräten vertreten und dort möglichst tief integriert zu sein. Zuckerberg stellte außerdem die überraschend gestiegenen Einnahmen aus mobiler Werbung heraus, die zur 40-prozentigen Umsatzsteigerung im vierten Quartal beitrugen.
“Es wäre nicht die richtige Strategie, ein integriertes System aufzubauen”, argumentierte er während einer Telefonkonferenz zu den aktuellen Quartalszahlen. “Nehmen wir an, wir verkaufen 10 Millionen Stück – das entspräche einem Prozent der Nutzer. Wen würde das interessieren?”
Für das Social Network sinnvoller sei eine tiefe Verwurzelung in den heute verbreiteten Smartphone-Betriebssystemen. “Eine Milliarde Menschen nutzen unsere Produkte, und wir müssen uns darum bemühen, dass Facebook gut ist auf allen Geräten, die sie im Gebrauch haben”, sagte er. “Ich glaube, wir werden uns vor allem darauf konzentrieren, tiefer und tiefer zu gehen, statt nur eine App mit der heute gängigen Funktionalität zu schaffen.”
Finanzchef David Ebersman hob den mobilen Anteil an den Werbeeinnahmen im vierten Quartal hervor: “Vor ein paar Quartalen machten die mobilen Einnahmen null Prozent unserer Werbeeinnahmen aus. Jetzt sind wir bei 23 Prozent und glauben, dass wir noch eine Menge Wachstum vor uns haben.”
“Es ist nicht mehr zu bestreiten, Facebook ist ein mobiles Unternehmen”, sagte Mark Zuckerberg. Das Social Network berichtete von einer Zunahme der monatlich aktiven mobilen Nutzer um 57 Prozent im Jahresvergleich. Erstmals in seiner Geschichte konnte es mehr täglich aktive mobile Nutzer als Desktop-Nutzer verzeichnen.
Facebook war offenbar selbst überrascht, dass seine Nutzer die mobile Werbung nicht als zu aufdringlich empfanden und den Dienst weiterhin wie gewohnt nutzten. “Unsere mobilen Einnahmen hat vor allem vorangebracht, dass es das Engagement auf Facebook kaum beeinträchtigte, während wir Inserate im Newsfeed auslieferten”, stellte der Facebook-Chef fest.
In der Folge konnte Facebook mehr gesponserte Anzeigen im Newsfeed der Nutzer unterbringen und schneller als erwartet höhere Einnahmen erzielen. Noch im Herbst hatte Facebook-COO Sheryl Sandberg befürchtet, noch viel tun zu müssen, “um diese Anzeigen besser und wertvoller zu machen”.
Während die mobile Werbung mehr zu den Gewinnen beitrug als bislang erwartet, sorgten die deutlich gestiegenen Kosten für eine gesunkene operative Marge, irritierte Investoren und einen schwankenden Aktienkurs im nachbörslichen Handel. Für Forschung und Entwicklung fielen im vierten Quartal 19 Prozent der Kosten an, während es im Vorjahreszeitraum noch 11 Prozent waren.
Zuckerberg kündigte außerdem weitere hohe Ausgaben für Produkte und Mitarbeiter im laufenden Jahr an. Er erwartet, dass die Kosten in diesem Jahr schneller als die Einnahmen wachsen. “Das bedeutet, dass wir in diesem Jahr nicht auf die Maximierung unserer Gewinne hinarbeiten”, sagte er.
[mit Material von Jennifer Van Grove, News.com]
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