Das Unternehmen Foxconn, das unter anderem für Apple so wie andere Größen der Elektronik-Branche fertigt, will in chinesischen Werken jetzt Betriebsratswahlen gestatten, wie die Financial Times berichtet. Laut Bericht soll Foxconn mit diesem Schritt auf den wachsenden Druck durch Apple reagieren.
Für einen chinesischen Arbeitgeber dieser Größe wäre das ein absolutes Novum. Bislang sind in chinesischen Unternehmen die Vertreter der Gewerkschaften von lokalen Politikern und der Unternehmensleitung festgelegt worden und standen somit auch mehr oder weniger unter der Kontrolle von Politik und Management.
Nun wolle Foxconn zum ersten Mal diese Arbeitnehmervertreter von den Angestellten selbst wählen lassen. So sollen jetzt ein Vorsitzender und 20 Vertreter von Gewerkschaftskomitees in einer geheimen Wahl bestimmt werden, wie Foxconn gegenüber der FT mitteilt. Weiter heißt es, dass das Unternehmen plant, bis zu 18.000 Komitees zu bilden.
Der Apple-CEO Tim Cook scheint seine Ankündigung, für bessere Arbeitsbedingungen in der Lieferkette sorgen zu wollen, mit Nachdruck zu verfolgen. So ist auch Apple inzwischen der einzige Elektronik-Konzern, der Mitglied in der Fair Labor Association (FLA) ist. Diese Unabhängige Organisation führt unter anderem Untersuchungen zu Arbeitsbedingungen vor Ort durch.
Immer wieder geriet Foxconn wegen Selbstmorden von Arbeitern oder Streiks in die Schlagzeilen und in die Kritik von chinesischen Arbeitsrechtlern. Laut FT bemängelt FLA unter anderem auch die schwache Rolle der Arbeitnehmervertreter vor Ort. FLA werde daher auch Schulungen zu den Betriebsratswahlen durchführen, denn die meisten Mitarbeiter hätten kaum eine Vorstellung von der Arbeit einer Gewerkschaft.
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