Eine Browserengine verarbeitet in HTML, JavaScript und CSS geschriebene Anweisungen für Websites. Anschließend rendert sie die Ergebnisse auf dem Bildschirm.
“Die WebKit-Engine ist schon sehr gut, und wir wollen dabei helfen, sie noch besser zu machen. Sie unterstützt die für uns wichtigen Standards und hat die Performance, die wir benötigen”, erläutert Opera-CTO Håkon Wium Lie die Motive für den Wechsel.
“Es ist sinnvoller, wenn unsere Experten mit der Open-Source-Community zusammenarbeiten, um WebKit und Chromium weiter zu verbessern, als wenn wir weiterhin unsere eigene Rendering-Engine entwickeln. Opera wird zu den Projekten WebKit und Chromium beitragen, und wir haben bereits eine erste Patch-Sammlung bereitgestellt: zur Verbesserung des Mehrspalten-Layouts.”
Hinweise auf Operas Arbeit an einem WebKit-basierten Mobilbrowser mit dem Codenamen “ICE” tauchten schon Ende Januar auf. Die jetzige Ankündigung betrifft aber mehr als nur ein Produkt. Wie das Unternehmen erklärt, will es sukzessive bei den “meisten seiner kommenden Browserversionen für Smartphones und Computer” auf WebKit umsteigen. Allerdings ist noch unklar, ob und welche Produkte weiterhin die hauseigene Technik nutzen werden.
Operas Umstieg auf WebKit könnte auch Webentwicklern die Arbeit erleichtern. Zwar sind für den Opera-Browser weiterhin eigenständige Tests nötig, aber Webseiten dürften einfacher zu schreiben und zu testen sein. Das gilt besonders für jene, die neue Funktionen wie Animationen oder ein Responsive Design verwenden, das sich automatisch an unterschiedliche Bildschirmgrößen und Auflösungen anpasst.
Nachdem Opera seine eigene Technik einmottet, wird der Browsermarkt künftig nur noch von drei Engines dominiert werden: WebKit, Microsofts Trident und Mozillas Gecko.
Nicht nur in Hinblick auf die verwendete Broswerengine könnte Opera seine Unabhängigkeit verlieren. Schon länger kursieren Gerüchte über einen möglichen Verkauf des 1995 gegründeten Unternehmens. Jetzt bekommen diese neue Nahrung, weil der Opera-Gründer und ehemalige CEO, Jon von Tetzchner, seine Anteile von 10,9 auf 5,18 Prozent halbiert hat. Damit kann er einen Verkauf nicht mehr blockieren, wie die norwegische Website Digi.no meldet.
[mit Material von Björn Greif, News.com]
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