Adobe: Schon wieder Lücke in Reader und Acrobat

Davon betroffen sind auch die Versionen 10.1.5 und früher und 9.5.3 und früher für Windows und Mac OS X. Ein Angreifer könnte einen Absturz der Anwendungen auslösen und möglicherweise auch die Kontrolle über ein betroffenes System übernehmen, heißt es in einem Security Bulletin. Wann ein Patch zur Verfügung stehen wird, teilte das Unternehmen nicht mit.

Die Zero-Day-Lücke hat das Sicherheitsunternehmen FireEye entdeckt. Es seien manipulierte PDF-Dateien im Umlauf, die die Anfälligkeit ausnutzen könnten, schreiben die Forscher Yichong Lin, Thofique Haq und James Bennett in einem Blog. Der Exploit funktioniere mit Reader 9.5.3, 10.1.5 sowie 11.0.1.

Dabei handelt es sich um Updates, die Adobe im Januar freigegeben hat. Sie sollten insgesamt 27 kritische Sicherheitslöcher in älteren Versionen der PDF-Anwendungen stopfen.

“Bei einer erfolgreichen Ausnutzung werden zwei DLL-Dateien (Dynamic Link Libraries) abgelegt. Die erste DLL zeigt eine gefälschte Fehlermeldung an und öffnet eine PDF-Datei als Lockvogel, was eine übliche Vorgehensweise bei zielgerichteten Angriffen ist”, heißt es weiter in dem Blogeintrag. “Die zweite DLL hinterlässt die Rückruf-Komponente, die mit einer entfernten Domain kommuniziert.” FireEye rät, keine PDF-Dateien aus unbekannten Quellen zu öffnen, solange kein Patch für die Schwachstelle vorliegt.

Adobe zufolge können sich Nutzer von Reader und Acrobat XI vor den Folgen eines Angriffs schützen. Dafür müssen sie im Menü unter Bearbeiten, Voreinstellungen, Sicherheit (erweitert) die geschützte Ansicht für “Dateien mit potenziell unsicherem Ursprung” aktivieren.

Erst in der vergangenen Woche musste Adobe zwei Zero-Day-Lücken in Flash-Player schließen. Sie wurden laut einer Analyse von FireEye und Alien Vault für Spear-Phishing-Kampagnen missbraucht. Die Hintermänner nutzen dafür in Microsoft-Word-Dokumente eingebettete Flash-Inhalte.

Das am Dienstag veröffentlichte jüngste Update für Flash Player enthält eine Funktion, die verhindert, dass Flash-Inhalte in Dokumenten, die mit Office 2008 oder früher geöffnet werden, automatisch ausgeführt werden. Es entspricht dem sogenannten geschützten Modus von Office 2010, der Nutzer um Erlaubnis fragt, bevor eingebettete Flash-Inhalte angezeigt werden.

[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

Redaktion

Recent Posts

IT 2025: IT-Führungskräfte erwarten massiven KI-Ruck

Einsatz von KI-Lösungen wirbelt auch in deutschen Unternehmen die Liste der Top-Technologieanbieter durcheinander.

17 Stunden ago

Sofortzahlungen im Wandel: Sicherheit und KI als treibende Kräfte

Echtzeitüberweisungen erfüllen die Erwartungen der Nutzer an Geschwindigkeit, sind jedoch anfällig für spezifische Sicherheits- und…

20 Stunden ago

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

3 Tagen ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

3 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

4 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

5 Tagen ago