Opera kauft mit Skyfire Spezialisten für mobiles Video
Opera lässt sich das Start-up aus dem Silicon-Valley 155 Millionen Dollar kosten. Skyfire hat unter anderem einen Mobilbrowser und Video-Technologien entwickelt.
Die Kaufsumme versteht sich inklusive erfolgsabhängiger Boni. Zunächst zahlt Opera 50 Millionen Dollar in bar. Die Transaktion soll bis 15. März abgeschlossen werden; Skyfire-CEO Jeffrey Glueck übernimmt dann die Rolle eines Executive Vice President der Netzbetreibersparte.
Die Pressemeldung zitiert Opera-CEO Lars Bollesen: “Skyfire ergänzt unser Angebot in den Bereichen Video, App-Optimierung, Smartphones und Tablets sowie unsere Präsenz in Nordamerika. Da Videos 2015 voraussichtlich zwei Drittel der mobilen Bandbreite belegen werden und die Menschen immer mehr Zeit mit Apps für Android und iOS verbringen, freuen wir uns sehr, Operas Lösungsangebot für Netzbetreiber zu erweitern.”
Beide Unternehmen hätten sich weit über ihre Browser-Wurzeln hinaus entwickelt, sagte Bollesen auch. Opera Software aus Norwegen ist der aktuell nach Nutzern fünftgrößte Browseranbieter weltweit. Umsatz generiert er, indem er seinen Browser für Netzbetreiber anpasst und indem er Suchanfragen an Anbieter wie Yandex oder Google vermittelt. Ergänzend bemüht das Unternehmen sich um einen Einstieg ins Anzeigengeschäft, und das Angebot von Technik für Netzbetreiber könnte sich zum vierten Standbein entwickeln.
Die Backbone-Technik von Skyfire ermöglicht es, Videobandbreiten zu reduzieren und schnell auf sinkende Netzwerk-Kapazitäten zu reagieren. Sie steckt in Lösungen der Reihen Rocket Optimizer und Skyfire Horizon. Damit könnte Opera nun den eigenen Mobil-Browser anreichern, der ebenfalls über ein Koprimierungs-Technologie für mobile Web-Seiten bietet.
Damit hat Opera in dieser Woche eine weitere Weiche für seine Zukunft gestellt. Zuvor hatte es mit der Ankündigung überrascht, seine Browserengine Presto aufzugeben und stattdessen zusammen mit Konkurrenten wie Apple und Google an Webkit zu arbeiten. Parallel dazu wurde bekannt, dass der Opera-Gründer Jon von Tetzchner seine Anteile an dem Unternehmen reduziert und damit auch die Möglichkeit aufgibt, einen Verkauf des Browserherstellers zu blockieren.
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
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