Im vergangenen Jahr waren Unternehmen offenbar von dem rasanten Datenwaschtum überrascht und reagierten, indem sie vermehrt Rechenleistungen auslagerten. Von dieser Strategie scheinen jedoch die Unternehmen wieder abzurücken, wie die jetzt zum dritten Mal durchgeführte Studie ‘Next Generation Data Center Index‘ von Oracle zeigt.
Immer mehr Daten kehren daher wieder innerhalb der Firewall des Unternehmens zurück. Das zeige laut Oracle auch, dass die Unternehmen den Daten jetzt wieder mehr Wert zumessen und ihre Geschäftsentscheidungen immer häufiger auf Basis dieser Daten treffen.
“Das Datenwachstum ist ungebrochen”, kommentiert Rolf Kersten, Director, Regional Product Management bei Oracle Deutschland im Gespräch mit silicon.de. So sei die Zahl derer, die ausschließlich auf unternehmensinterne Rechenzentren setzen, von 45 Prozent im vergangenen auf 66 Prozent im aktuellen Next Generation Data Center Index gewachsen.
Damit würden sich jedoch nicht die Unternehmen vollständig aus der Public Cloud zurück ziehen. Kersten liest aus den Ergebnissen der Studie eher heraus, dass die Unternehmen flexible Betriebsmodelle wollen. “Das bedeutet nicht entweder oder, sondern beides gleichzeitig.” Unternehmen wollen eben vor allem flexibel sein. Und dieses Bedürfnis nach Flexibilität habe sich auch im Vergleich mit den Vorjahren jetzt verstärkt, erklärt Kersten.
So stufen derzeit laut Oracle-Studie viele Verantwortlichen das Thema Flexibilität und damit kurzfristige Reaktionen höher ein als langfristige Planungen. Das macht Oracle daran fest, dass der Index für die Subkategorie “Flexibilität” gestiegen sei, während der Wert für die “Fähigkeit, das Kerngeschäft zu unterstützen” in der Befragung leicht gesunken ist.)
Diese Zahlen würden jedoch auch zeigen, wie wichtig es für Unternehmen ist, dass sie Daten und Anwendungen schnell und unkompliziert von der Public in die Private Cloud und wieder zurück verschieben können.
Generell jedoch sei die Bereitschaft der Unternehmen, in Infrastruktur zu investieren, derzeit sehr hoch. Das merke auch Oracle als Anbieter, erklärt Kersten: “Wir sehen rasant steigende Nachfrage nach Public Cloud Services aber auch eine starke Nachfrage nach traditionellen Infrastruktur-Lösungen.”
So sei der Anteil in der Untersuchung 2013 von Unternehmen, die innerhalb von 12 Monaten in neue Rechenzentren investieren wollen von 22 auf 26 Prozent gestiegen. Im selben Zeitraum sei der Anteil der Unternehmen, die kein neues Rechenzentrum bauen wollen, von 17 auf 8 Prozent zurückgegangen.
Aber was sind die Gründe für diese verstärkte Investitionstätigkeit? Einen der Hauptgründe neben dem Bedarf an neuen Technologien sieht Oracle in der Konsolidierung von Rechenzentren. Also immer mehr Unternehmen fassen ihre Rechenzentren zusammen und reduzieren so die Zahl von Datenzentren.
“Auch wir bei Oracle haben unsere Infrastruktur stark konsolidiert – und zwar von sieben auf zwei Rechenzentren”, erklärt Kersten. Und bei Oracle kann man so offenbar “sehr deutliche” Einsparungen erzielen. “Der Anteil der Unternehmen, die ein einziges internes Rechenzentrum betreiben, hat sich von 26 beim Index im Januar 2012 auf 41 Prozent aktuell erhöht”, heißt es von Oracle dazu. Gleichzeitig sei die Zahl der Unternehmen, die sowohl interne wie auch externe Datenzentren nutzen, von 56 Prozent im Januar 2012 auf jetzt 34 Prozent gefallen.
Bei vielen Unternehmen ist auch die Frage nach dem Stromverbrauch wieder aktuell geworden. Denn steigende Strompreise führen dazu, dass sich, etwa über die Auslastung von Servern und anderen Effizienz steigernde Maßnahmen deutliche Einsparungen erzielen lassen.
Und so steigt in der Oracle-Studie, für die 952 IT-Manager in Europa und dem Nahen Osten befragt wurden, die Zahl derjenigen Unternehmen die einen grundlegenden Nachhaltigkeitsplan für das Rechenzentrum aufgelegt haben. Dagegen sei bei umfassenden Nachhaltigkeitsplänen in der Schweiz und in Deutschland ein Rückgang zu beobachten.
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