Die Deutschen sind skeptisch und das vor allem wenn es um ihr Geld geht. Daher werde sich auch auf absehbare Zeit in Deutschland keine mobilen Bezahldienste durchsetzen, davon ist Bettina Horster, Leiterin Kompetenzgruppe Mobile bei eco, überzeugt. Eine aktuelle Analyse des Verbandes lasse laut Horster keine anderen Schlüsse zu.
“Deutschland wird im internationalen Vergleich das Schlusslicht beim Bezahlen mit dem Handy sein”, so Horster in einer Aussendung. Vor allem die große Vielfalt von funktionierenden und etablierten Zahlungssystemen hierzulande und die Skepsis der Deutschen gegenüber einer “virtuellen Geldbörse, aus der das Geld per Funk entschwindet” würden zu diesem Schluss führen.
“Mit Bargeld, Überweisung, Schecks, Lastschriftverfahren, EC- und Kreditkarten wird der Großteil der Bevölkerung auf absehbare Zeit keinen Bedarf an einem neuen Zahlungsmittel haben”, glaubt Horster. Horster sieht derzeit auch kaum Vorteile für den Verbraucher: “Ob ich nun meine Karte oder mein Handy zücke ist in der Praxis kein großer Unterschied.”
Allerdings könnte das auch anders aussehen: “Wenn ich über eine App ein Ticket mobil kaufe und bezahle, es direkt aufs Handy erhalte, vor Veranstaltungsbeginn einen freien Parkplatz und den Weg zum nächstgelegenen Eingang mit der kürzesten Schlange angezeigt bekomme – dann hat sich das mobile Bezahlen für mich gelohnt.“
Aber laut eco-Analyse mangelt es Anbietern an ebensolchen Ideen für sinnvolle Nutzungsmöglichkeiten. Die derzeitigen Ansätze würden lediglich die Abwicklungskosten erhöhen ohne Mehrwert für den Verbraucher. “Kunden und Handel werden keine Mehrkosten akzeptieren. Die Transaktionskosten dürfen nicht höher liegen als bei einer Kreditkartenzahlung. Zudem sind Fragen etwa zur Haftung bei Missbrauch noch ungeklärt”, ergänzt Horster.
Ohne die Unterstützung von Unternehmen wie Amazon, Apple, Google, der Deutschen Telekom, Vodafone, O2 oder die Visa- oder Mastercardorganisation sieht die Mobil-Expertin keine Chance für das Bezahlen mit dem Handy in Deutschland.
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