Mit diesem Tool sollen Anwender künftig besser in der Lage sein, anhand ihrer Anforderungen den effizientesten Server zu finden. Die Einführung eines derartigen Rating-Systems wurde kontrovers diskutiert. Doch bei steigenden Energiekosten wird für viele Betreiber von Rechenzentren die Auswahl von energieeffizienten Rechnern immer mehr zu einer Frage der Wirtschaftlichkeit.
Mit dem Energy Star Programm für Server existiert bereits in Grundzügen eine derartige Einordnung. Allerdings beschränkt sich das aktuelle Label auf wenige Parameter wie zum Beispiel wie viel Strom der Server im Idle-Mode verbraucht und wie effektiv die Netzteile arbeiten.
SERT allerdings ist kein Benchmark, wie SPEC mitteilt. Daher würde das neue Tool auch keine Vergleichsdaten liefern und es zeigt auch den Verbrauch von Servern, wie “ab Werk” sind. Das bedeutet, dass dieses Tool derzeit keine “Tuning” oder andere Performance-steigernde Maßnahmen berücksichtigt, wie sie häufig verwendet werden. Allerdings können Anwender die Tests entsprechend anpassen.
Der neue Test hingegen prüft anhand von verschiedenen typischen Workloads verschiedene Komponenten eines Server, wie etwa Speicher, Storage oder den Verbrauch der CPU. Nutzt damit ein Unternehmen vor allem Anwendungen, die besonders stark auf die CPU zugreifen, dann kann man anhand des Tools die geeignetsten Hardwarekomponenten dafür herausfinden.
Über eine grafische Nutzerschnittstelle sammelt das zum größten Teil in Java programmierte Tool die Daten zur Systemkonfiguration und die Ergebnisse der Tests werden automatisch validiert und aufbereitet. SERT unterstützt x86- und IBMs Power-Server und auch Installationen mit mehreren Knoten. Als Betriebssysteme werden derzeit Windows Server 2008 R2 sowie Red Hat Enterprise Linux, Suse und AIX unterstützt. Derzeit arbeite SPEC daran das Tool auch für ARM- und SPARC-Plattformen zu erweitern.
Laut eigenen Angaben habe SERT rund drei Jahre an diesem Tool gearbeitet, auch die meisten großen Server-Hersteller haben an dem Programm mitgewirkt. Die größte Herausforderung dabei lag für die Entwickler der Non-Profit-Organisation in der Definition der Worklads. Diese müssen für möglichst viele Anwender repräsentativ sein. Allerdings lassen sich diese Tests auch individuell anpassen.
Vor allem für die Hersteller birgt dieses neue Tool durchaus neue Herausforderungen, weil nun klar wird, dass es neben der CPU auch andere Komponenten gibt, die beim Stromverbrauch effizient sein müssen. Und Hersteller, die Produkte in den öffentlichen Sektor der Vereinigten Staaten verkaufen wollen, müssen das Rating des Energy Stars haben.
Derzeit untersuchen SPEC und EPA Server und das beste Viertel aller verfügbaren Produkte bekommt den Energy Star verliehen. Allerding sind die Tests mit dem neuen Tool deutlich komplexer. Daher werden nun zunächst für neun Monate Daten gesammelt. Erst dann soll entscheiden werden, wie die Systeme miteinander verglichen werden. Die Ergebnisse werde EPA dann auf den eigenen Seiten veröffentlichen.
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