Zusammen mit dem neuen Kooperationspartner Fon will die Deutsche Telekom das Netz von WLAN-Hotspots massiv ausbauen. Wie Telekom-Chef René Obermann am Montag auf der CeBIT in Hannover erklärt, wird der Nutzer damit zum “Geber und Nehmer”.

Das Projekt nennt sich ‘WLAN to go’ und das Prinzip ist nicht ganz neu: Wer sein eigenes WLAN zur Verfügung stellt, kann im Gegenzug weltweit kostenlos bei anderen über einen Hotspot ins Netz gehen. Ab dem Sommer können auch Kunden der Telekom diesen Dienst nutzen.

“Das führt dazu, dass wir unsere Mobilfunknetze entlasten können”, so Telekom-Vorstand Niek van Damme zu der neuen Kooperation. Immer mehr Anwender verwenden Smartphone und Tablet, um damit mobil ins Internet zu gehen und diese datenintensiven Verbindungen belasten natürlich die Mobilfunknetze. Damit wird auch die große Community des Unternehmens Fon als Kooperationspartner interessant. Diese bietet inzwischen laut eigenen Angaben weltweit über 7,7 Millionen Hotspots. Die Telekom hingegen unterhält derzeit lediglich 12.000 Hotspots.

Voraussetzung für die Teilnahme an “WLAN to go” ist ein Router, der neben dem privaten Zugang auch einen öffentlichen bietet. Dafür bietet Fon die so genannte Produktreihe “La Fonera” an. Einige Modell von Linksys oder Buffalo. Dadurch sei die Sicherheit der privaten Daten gewährleistet, betont van Damme. Auch die Haftungsfragen seien geklärt, versichert der Telekom-Vorstand, die Betreiber von WLANs bräuchten sich darum nicht zu kümmern. Und auch leide der eigene Datenverkehr nicht unter dem Dienst, denn lediglich nicht genutzte Kapazitäten würden öffentlich frei gegeben. Jährlich tausche die Telekom rund 2,5 Millionen Router aus. Somit hofft der Konzern, die Zahl der Teilnehmer schnell erhöhen zu können.

Die Telekom ist laut eigenen Angaben mit einem “geringen einstelligen Prozentsatz” an Fon beteiligt.  Das 2005 in Spanien gegründete Fon ist seit 2006 auch in Deutschland aktiv. Problematisch an dem Dienst ist allerdings, dass Daten des ‘öffentlichen’ Traffics stets unverschlüsselt übertragen werden. Damit sind auch Passwörter und andere privaten Daten über eine spezielle Software bei der Übertragung sichtbar. Anonyme Nutzung des WLANs schließt Fon vertraglich aus.

Tipp: Kennen Sie die größten Technik-Flops der IT-Geschichte? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 14 Fragen auf silicon.de

Redaktion

View Comments

  • Brauchen wir das? Warum nicht einfach kostenlose Hotspots nutzen?
    Bereits heute ist fast überall irgendwo ein kostenloser WLAN Hotspot zu finden. Hilfe bei der Suche bieten div Apps oder Portale wie http://www.shareair.net

    • Naja, für Bankgeschäfte würde ich vielleicht doch eher auf die Telekom-Lösung zurückgreifen anstatt auf einen öffentlichen Hotspot. Ich frage mich aber, ob man den Router permanent durchlaufen lassen muss.

Recent Posts

Mehr Datenschutz in der Montage

Assistenzsysteme unterstützen Monteure bei der Arbeit. Zu oft zahlt man jedoch mit den eigenen Daten…

10 Stunden ago

Cyber Resilience Act: Countdown läuft

Hersteller werden stärker in die Pflicht genommen, den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte in den Blick…

11 Stunden ago

KI auf dem Prüfstand

LLMs besitzen einerseits innovative neue Fähigkeiten, stellen Unternehmen allerdings auch vor diverse Herausforderungen: ob EU…

1 Tag ago

Rechenzentren: Deutschland verliert Anschluss

Server-Ausbau in den USA und China macht große Fortschritte, deutscher Weltmarktanteil sinkt. Lichtblicke in Frankfurt…

2 Tagen ago

KI steigert Nachfrage nach hybriden Workplace-Umgebungen

Der Markt für Workplace Services gerät in Bewegung. Das bestmögliche digitale Nutzererlebnis gilt als Schlüssel…

2 Tagen ago

Hagebau erreicht E-Mail-Sicherheit mit der NoSpamProxy Cloud

Schutz für 10.000 Postfächer über rund 200 Domains: Private-Stack-Variante kombiniert Vorteile einer Cloud-Lösung mit Sicherheit…

3 Tagen ago