Hintergrund ist die auf Touch-Bedienung ausgerichtete Oberfläche von Windows 8 und Windows RT. Von Microsoft bisher gesperrte Seiten waren nach Ansicht des Unternehmens nicht ausreichend dafür optimiert. “Wir haben bei Tests in den vergangenen Monaten festgestellt, dass die große Mehrheit der Seiten mit Flash-Inhalten jetzt mit dem Windows-Erlebnis für Touch, der Performance und der Akkulaufzeit kompatibel sind”, schreibt Rob Mauceri, Group Program Manager für Microsofts Browser, im Internet-Explorer-Blog.
Die bisher benutzte White List ersetzt Microsoft nun durch eine schwarze Liste mit Websites, die das Unternehmen weiterhin als inkompatibel zu Windows 8 und Windows RT ansieht. Unter Windows 8 gibt es allerdings eine Ausnahme: Nutzer der Desktop-Versionen des Browsers sehen grundsätzlich alle Flash-Websites. Das fragliche Update verteilt Microsoft ab heute Abend im Rahmen seines monatlichen Patchdays.
Obwohl Microsoft die Änderung mit Verbesserungen bei den zur Verfügung stehenden Flash-Inhalten begründet, könnte die Maßnahme auch ganz pragmatische Gründe haben. Die bisherigen Einschränkungen waren für Nutzer und Entwickler gleichermaßen frustrierend. Das gilt vor allem für Windows RT, da Microsoft für die ARM-Version seines Betriebssystems keine Browser von Drittanbietern erlaubt. Aufgrund der geringen Nachfrage nach Windows RT beziehungsweise dem eigenen Tablet Surface RT sollte Microsoft potenziellen Käufern keinen Grund liefern, sich für andere Produkte zu entscheiden.
Die Nutzung von Flash hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich abgenommen. Vor allem Apples Entscheidung, das Plug-in unter iOS nicht zuzulassen, hatte erheblichen Einfluss auf diese Entwicklung. Viele Websites setzen jedoch weiter auf Flash, weswegen Microsoft auch künftig daran festhalten wird. “Adobe und Microsoft arbeiten weiterhin eng zusammen, um einen für das Windows-Erlebnis optimierten Flash Player abzuliefern”, heißt es weiter im IE-Blog.
Die neue Richtlinie für die Nutzung von Flash in Internet Explorer 10 unter Windows 8 und Windows RT geht auch auf mögliche Sicherheitsbedenken ein. Sie setzt voraus, dass alle verfügbaren Patches für den Microsoft-Browser installiert sind, bevor Flash-Inhalte angezeigt werden.
[mit Material von Ed Bott, ZDNet.com]
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