Yahoo an Video-Portal Dailymotion interessiert
Internetkonzern Yahoo verhandelt derzeit angeblich mit der Videoplattform Dailymotion über eine Mehrheitsbeteiligung an dem Portal. Ein solcher Deal mit einer der populärsten Video-Webseiten weltweit würde Yahoos Web-Video-Geschäft neu beleben, vor allem auf dem internationalen Markt. Es wäre der erste große Deal unter CEO Marissa Mayer, seit diese im Juli vergangenen Jahres die Führung des angeschlagenen Internetpioniers übernommen hat.
Mit größeren Übernahmen hat sich Yahoo seitdem zurückgehalten, der mögliche Deal mit Dailymotion könnte jetzt aber laut WSJ ein Volumen von 300 Millionen Dollar haben. Dafür würde sich Yahoo einen Anteil von 75 Prozent an der Video-Plattform sichern.
Mit 116 Millionen Unique Users monatlich ist Dailymotion derzeit die zweitpopulärste Video-Plattform weltweit hinter Youtube. Hauptsitz von Dailymotion ist in Paris, die Plattform gehört dem französischen Telekommunikationsanbieter France Telecom-Orange. Weder Yahoo noch Dailymotion wollten sich bislang zu den Übernahmegerüchten äußern.
Während Yahoo ganz offensichtlich an einer Zukunftsstrategie feilt, rumort es im Inneren des Konzerns weiter. Nach einem Bericht von All Things D hat ein weiteres Mitglied der Führungsriege Yahoo verlassen. Es ist James Carroll, Senior Vice President der Consumer and Global Platform Group.
Seinem LinkedIn-Profil zufolge war Carroll bei Yahoo “für Inhalte, Social-Plattform und Mitgliederdienste sowie die internationale Bereitstellung aller Yahoo-Produkte und Dienste zuständig.” Laut den Quellen von All Things D wechselt er zum Webhoster Big Daddy, wo er mit CEO Blake Irving auf einen Bekannten trifft. Irving war nämlich früher Chief Product Officer bei Yahoo und hatte in dieser Funktion Carroll 2010 von Microsoft geholt.
Der Blog des Wall Street Journal sieht es außerdem als wahrscheinlich an, dass in nächster Zeit weitere Manager Yahoo verlassen werden. Sie seien unzufrieden mit dem Führungsstil der seit Juli 2012 amtierenden Chefin Marissa Mayer. Sie hatte beispielsweise kürzlich etliche wenig populäre Produkte gestrichen. Teil ihrer Strategie ist ein verbessertes Mobilangebot. Produktentwicklung und Marketing sollen allgemein mehr Budget erhalten.
[Mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
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