Apple schließt mit iOS 6.1.3 Passcode-Leck

Apple hat iOS 6.1.3 freigegeben. Ab iPhone 3 GS, ab iPad 2 und iPod Touch ab der vierten Generation steht iOS 6.1.3 zur Verfügung. Es schließt eine seit einigen Wochen bekannte Sicherheitslücke, die aktivierte Gerätesperren ohne Kenntnis des Passworts umgeht.

iOS 6.1.3
iOS 6.1.3

Unbefugte mit Zugriff auf ein iOS-Gerät mit Softwareversion 6.1 können persönliche Daten einsehen oder auch beliebige Telefonnummern anrufen. Der Hack gibt auch alle Kontakte und die gespeicherten Bilder preis. Außerdem lassen sich Sprachnachrichten abhören. Andere Bereiche oder Anwendungen sind allerdings nicht betroffen.

Darüber hinaus beseitigt iOS 6.1.3 weitere Anfälligkeiten. Darunter ist ein Loch in Webkit, das zwei Mitarbeiter von MWR InfoSecurity Anfang März auf demHackerwettbewerb Pwn2Own demonstrierten. In Kombination mit einer Kernel-Lücke in Windows 7 konnten sie über Google Chrome Schadcode einschleusen und außerhalb der Sandbox des Browsers ausführen. Ein Opfer muss dafür lediglich zum Besuch einer manipulierten Website verleitet werden.

Weitere Schwachstellen stecken einer Sicherheitswarnung von Apple zufolge in den Komponenten dyld, Kernel, Lockdown und USB. Sie lassen sich unter anderem ausnutzen, um unsignierten Code einzuschleusen, Dateiberechtigungen zu verändern oder Code im Kernel auszuführen.

Aus der von Apple veröffentlichten Liste über die geschlossenen Sicherheitslücken geht hervor, dass vier der sechs Schwachstellen von einem Nutzer namens “evad3rs” entdeckt wurden. Dabei handelt es sich um das Team, das hinter der Entwicklung des Jailbreak “evasi0n” steht, dem ersten Untethered Jailbreak für iOS 6.1.

iOS-Anwender, die ihr Gerät gejailbreakt haben, sollten das Update auf 6.1.3 nicht durchführen. Das evad3rs-Team schreibt hierzu auf Reddit: ”iOS 6.1.3 ist erhältlich. Allerdings sollten Sie ihr Gerät nicht aktualisieren, außer Sie wollen es nicht wieder freischalten oder Sie müssen das Upgrade durchführen, weil Sie Probleme haben, die Sie sonst nicht lösen können.” Gegenüber Forbes kündigten die evasi0n-Macher jedoch schon Ende Februar an, man kenne eine Reihe weiterer Lücken, die Grundlage der nächsten Jailbreaks sein könnten.

[mit Material von Lance Whitney, News.com]

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Redaktion

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