Das Berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mit dem Vorgang betraute Personen. Der New Yorker Investor Blackstone Group will jedoch nicht nur Mark Hurd an der Spitze von Dell sehen, sondern ist offenbar auch daran interessiert, das Unternehmen selbst zu übernehmen.
Sollte Blackstone tatsächlich ein Gebot für Dell abgeben, was bislang nicht klar ist, will das Investmenthaus aber auf jeden Fall den ehemaligen HP-CEO Hurd an der Spitze von Dell sehen. Wie Hurd auf diese Anfrage reagiert hat, ist bislang ebenfalls nicht bekannt.
Derzeit führt Blackstone eine Due Dilligence von Dell durch. Am 22 März läuft die Periode aus in der interessierte Unternehmen noch für den PC-Hersteller Gebote abgeben können.
Mit Hilfe dieser Summe will das von Dell geführte Konsortium den Hersteller von der Börse zurück kaufen. Michael Dell werde dann weiterhin CEO des von ihm gegründeten Unternehmens bleiben. Dell lässt sich diese Pläne einiges kosten: 15,6 seiner Anteile an Dell will er investieren; darüber hinaus steuert er über seine eigene Investmentfirma und aus seinem Privatvermögen weitere 750 Millionen Dollar bei.
Dell hatte zwar im Vorfeld klar gemacht, dass die Kooperation mit Silver Lake nicht exklusiv ist. Doch ob er angesichts eines höheren Gebotes auf seinen Chefposten bei dem dann nicht mehr an der Börse notierten Unternehmen verzichtet, ist unklar. Silver Lake bietet im aktuellen Konstrukt 13,65 Dollar pro Dell-Aktie. Damit pumpt Silver Lake 1,4 Milliarden Dollar in dieses Vorhaben. Möglicherweise müsste Blackstone dann auch noch die Summe drauflegen, die Dells Anteile an Dell wert sind. Die knapp 16 Prozent an dem Unternehmen sind etwa 4,5 Milliarden Dollar wert.
Möglicherweise versucht der Investor Blackstone lediglich etwas Unruhe in Dells und Silver Lakes Pläne zu bringen. Denn eigentlich wird der 56-jährige Hurd als aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge des inzwischen 68-jährigen Oracle-Chef Larry Ellison gehandelt. Hurd war im August 2010 über eine angebliche Affäre mit der Schauspielerin Jodie Fisher gestolpert, die er sexuell belästigt haben soll. Eine interne Untersuchung sprach Hurd von diesen Vorwürfen frei, deckte jedoch unsaubere Spesenabrechnungen auf.
Neben Reuters berichten auch das Business-Portal Fortune sowie das Wall Street Journal über einen möglichen Einstieg von Blackstone bei Dell. Laut Wall Street Journal soll Blackstone jedoch mit den Risikokapitalgebern von Southeast Asset Management verhandeln. Demnach solle Southeast die 8,4 Prozent der Dell-Anteile in das Übernahmegebot einbringen.
Darüber hinaus soll Blackstone auch mit dem Buyout-Spezialisten TPG sowie weiteren Finanzpartnern über eine Übernahme von Dells Investmentfirma verhandeln. Auch hier scheint derzeit nicht klar zu sein, wie wahrscheinlich diese Optionen sind.
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