Oracle mit neuen SPARC-Servern
Mit den neuen T- und M-Servies-SPARC-Prozessoren stellt Oracle nicht nur die angeblich schnellsten Unix-Prozessoren der Welt vor, sondern markiert damit auch eine Strategiewende: Sämtliche SPARC-Prozessoren kommen jetzt von Oracle und nicht mehr von Fujitsu.
Oracles neuen SPARC-Prozessoren sollen laut einem Oracle-Benchmark Systeme von IBM hinter sich gelassen haben. Gleichzeitig fügt Oracle mit den neuen Modellen auch die günstigere Server-Familie der T-Serie mit der hochwertigen M-Serie zusammen.
Bislang hatte Oracle die M-Series von Fujitsu mit SPARC64 übernommen und unter eigenen Namen vermarktet. Nur die T-Serie stammte von Oracle. Jetzt hat Oracle auch High-End-Server mit eigenen SPARC-Prozessoren, dem SPARC T5 im Angebot, die vollständig von dem Sun-Erben stammen.
Dieser Schritt kommt nicht unerwartet. Schon länger hat Oracle laut darüber nach gedacht, die beiden Server-Linien auf eine gemeinsame Prozessorbasis zu stellen. Damit kann Oracle vor allem Entwicklerkosten einsparen.
Laut Gartner gingen die weltweiten Umsätze von Unix-Systemen im vierten Quartal 2012 um 26 Prozent auf 2,03 Milliarden Dollar zurück. Während IBM 63 Prozent des Marktes hält, müssen sich Oracle und HP mit jeweils 17 Prozent begnügen. Vor allem durch Oracles schwaches Hardware-Geschäft enttäuschten die letzten Quartalsergebnisse des Datenbankspezialisten.
Oracle-CEO Larry Ellison bezeichnete bei einer Analystenkonferenz den Prozessor Sparc T5 als “schnellsten Prozessor der Welt” für Datenbanken und Java-Middleware. Die Sparc-Systeme seien bei Oracles Übernahme von Sun Microsystems noch so etwas wie Nachzügler gewesen, hätten aber mit den aktualisierten Systemen erfolgreich aufgeholt.
Wie Rick Hetherington, Vice President Hardware-Entwicklung erklärt, verdoppelt der T5 gegenüber dem Vorgängermodell die Anzahl der Cores von 8 auf 16. Zudem werde der neue Prozessor mit 28 Nanometer gefertigt und steigere die Taktfrequenz von 3 auf 3,6 GHz, und liefert jetzt ein integrierte PCI Rev 3, was eine Verdoppelung der I/O Bandwith bedeutet. Ein DDR3-Microcontroller verdoppelt die Memory-Bandbreite.
Laut Ellison läuft Java-Software auf einem Midrange-Modell des neuen T5-Servers zum Preis von 270.000 Dollar zwölfmal schneller als mit einem wesentlich größeren IBM-System, das 990.000 Dollar kostet. Ein IBM-Sprecher wollte das nicht kommentieren. Der Computerhersteller hatte sich zuvor aber mehrfach über Oracles Leistungsangaben beim Werberat des Better Business Bureau beschwert und Recht bekommen.
Für weniger als 500.000 Dollar will Oracle ein T5-System in einer Konfiguration anbieten, die acht Prozessoren mit jeweils 16 Kernen aufnehmen kann. Darüber liegt Oracles High-End-System auf Basis des M5-Prozessors. Der neue M5-Server nimmt bis zu 32 Prozessoren auf und soll die Oracle-Datenbank über zehnmal schneller als der Server M9000 ausführen, den es zu einem ähnlichen Preis ersetzt.
Oracle plant außerdem eine Hardwarebeschleunigung seiner Datenbanken und Java-Software. “Software in Silizium definiert das Enterprise-Computing neu”, sagte Ellison und verdeutlichte es mit einer Pointe: “Moderne Hardware ist zu 90 Prozent Software”.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.com]
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