Mobile Device Management Services im Mittelstand
Mobile Enterprise Vendor Benchmark 2013: Mobiles Arbeiten ist und wird immer wichtiger. Wer stets und an jedem Ort auf die aktuellsten Daten und Prozesse zugreifen kann und dies als Unternehmen konsequent umsetzt, ist im Vorteil gegenüber seinen Wettbewerbern. Wie die Experton Group festgestellt hat, ist das Angebot für Mobile-Enterprise-Lösungen bisher jedoch für die Anwenderkunden häufig recht undurchschaubar gewesen.
Das war Anlass, den Mobile Enterprise Vendor Benchmark zu initiieren, dessen Ergebnisse seit Mitte Februar vorliegen und so CIOs und IT-Manager konkret bei der Evaluierung und Auswahl der für ihr Unternehmen geeigneten Mobile-Enterprise-Lösungsanbieter und –Dienstleister unterstützt. Lesen Sie im Folgenden einen Auszug zum Thema Mobile Device Management Services im gehobenen Mittelstand.
In Unternehmen aller Größenordnungen wächst der Zugriff auf Unternehmensdaten via Smartphones und Tablets, wobei Geräte von allen Anbietern genutzt werden. Verstärkt wird dieser Trend durch die zunehmende Akzeptanz des ByoD-Konzepts (Bring your own Device) bei Smartphones und teilweise auch Tablets. Der mobile Zugriff auf die Unternehmensdaten fördert auf der einen Seite die Flexibilität, Mobilität und Unabhängigkeit der Mitarbeiter und Prozesse – und damit auch des gesamten Unternehmens –, andererseits wachsen damit die Anforderungen an Bereitstellung, Management und Sicherheit der Unternehmens-IT.
Dies wird dadurch verstärkt, dass die „neuen“ mobilen Endgeräte in den wenigsten Fällen von der IT-Abteilung des Unternehmens zentral gesteuert im Unternehmen Einzug halten. Die Herausforderung besteht hier vor allem in der Vielfalt der Endgeräte. Insbesondere in mittelständischen Unternehmen fehlen für den internen Betrieb bzw. Einsatz entsprechender Mobile Device Management-Softwarelösungen häufig die entsprechenden Ressourcen (personell und monetär), und so werden externe Dienstleister als Alternative gegenüber dem eigenen Ressourcenaufbau in Erwägung gezogen. Die immer breiter werdende Palette von Geräten, Betriebssystemversionen und Standards sowie die Komplexität bei der Implementierung mobiler Services lassen mittelständische Unternehmen leicht an ihre Grenzen stoßen. Gleichzeitig steigt der Druck durch die Nutzer, die auf eine Konvergenz in der Funktionalität ihrer Endgeräte drängen. Hinzu kommt, dass der Wettbewerbs- oder Kostenvorteil, diese Management-Aufgabe intern zu erbringen, eher gering ist und schon deshalb an einen Dienstleister ausgelagert werden sollte.
Auch Unternehmen, die bislang den administrativen Support und das Gerätemanagement für „Standardgeräte“ wie PCs oder Laptops eigenständig bestreiten konnten, können bei Mobile Device Management vom Support durch Dienstleister profitieren.
2013 wird dadurch gekennzeichnet sein, dass vielerorts die stationären PC-Arbeitsplätze von mobilen Endgeräten abgelöst werden. Dazu gehört auch die Einführung von flexiblen Büroaufteilungen (Shared Space), wie sie bei einigen innovativen Unternehmen schon seit vielen Jahren typisch sind. Dort können Mitarbeiter frei aus einer bestimmten Anzahl von Arbeitsstationen wählen und platzieren sich und ihre Unterlagen immer wieder neu – entsprechend der Tasks, Projekte und Teamkonstellationen. Auch wenn mittelständische Unternehmen und Large Accounts typischerweise über geeignete IT-Maßnahmen (von internen personellen Ressourcen bis hin zum Outsourcing bestimmter Aufgaben) verfügen, geraten sie angesichts dieser Entwicklung an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit.
Bewertungskriterien für Mobile Device Management Services
Für Anwender von besonderer Bedeutung bei der Portfolio-Attraktivität von Mobile Device Management Services sind neben der verwendeten Basis-Technologie und dem angebotenen Portfolio insbesondere die Strategie und Vision des Anbieters, da der Markt relativ dynamisch ist und ein Anbieter durch falsche Strategieentscheidungen sehr schnell den Anschluss verlieren kann.
Dienstleister für Mobile Device Management Services im gehobenen Mittelstand
Die Anforderungen der Anwender im gehobenen Mittelstand unterscheiden sich nur graduell von denen der Large Accounts, jedoch sind die Nutzerzahlen nicht nur absolut sondern auch relativ gesehen niedriger als bei Large Accounts. Dies liegt einerseits an einer deutlich höheren Kostensensitivität, andererseits an der Unternehmensstruktur.
Entsprechend gibt es nur wenige Anbieter, die sowohl im gehobenen Mittelstand als auch bei Large Accounts aktiv sind.
Im Folgenden werden die auf dem deutschen Markt aktiven Anbieter von Mobile Device Management Services bewertet. Folgende 10 Anbieter wurden berücksichtigt:
- Atos
- Bechtle
- Computacenter
- Deutsche Telekom
- Fujitsu
- HP
- IBM
- Info AG
- Materna
- Unisys
Neben den klassischen IT-Dienstleistern spielen hier vor allem IT-Unternehmen mit einer starken Dienstleistungsorganisation eine Rolle. Die Dienstleister erhalten im Bereich Mobile Device Management Konkurrenz aus den Reihen der Telekommunikationsanbieter, die hinsichtlich der Plattformen (IT und Netze), der unterstützten Endgeräte, des Applikationssupports und der Helpdesks Stärken vorweisen können.
Nicht bewertet wurden Anbieter, deren Dienstleistung auf die reine Bereitstellung der gehosteten Mobile Device Management Software beschränkt ist. SaaS-Angebote und ähnliche Hosting-Angebote wurden also explizit nicht bewertet, auch wenn einige wenige Anbieter dies für einen Managed Service halten.
Benchmark Ergebnisse
Mobile Device Management Services, auch und gerade für den gehobenen Mittelstand, haben für die IT-Dienstleister eine nicht zu unterschätzende Bedeutung, da diese zusammen mit dem Mobile Enterprise Consulting als guter Einstieg in weitergehende Managed Services im Client-Umfeld und darüber hinaus gelten. Entsprechend gut ausgestattet sind die angebotenen Services mit qualifizierten Ressourcen und Services auf allen Ebenen. Dies ist für Anwender recht erfreulich, im Einzelfall muss jedoch tiefer bewertet werden, inwiefern der jeweilige Dienstleister zum Unternehmen und den konkreten Anforderungen passt.
Hinsichtlich der Wettbewerbsstärke kann sich Computacenter von den Mitbewerbern absetzen. Dies liegt insbesondere an der konkreten Ausgestaltung der Services für den gehobenen Mittelstand und der sehr guten Service-Erbringung. Auch der Umstand, dass Computacenter im Bereich der Endgeräte seit Jahren erfolgreich Managed Services anbietet, zahlt sich hier aus.
Quasi auf Augenhöhe mit Computacenter, was die Portfolio-Attraktivität angeht, wird HP in diesem Umfeld bewertet. Im Vergleich zu Computacenter ist die Wettbewerbsstärke etwas geringer ausgeprägt, da hier sehr stark über Partner gearbeitet wird, allerdings mit unterschiedlichem Erfolg.
Nur unwesentlich hinter Computacenter und HP wurden Atos und die Deutsche Telekom bewertet. Beide Unternehmen positionieren sich aber stark in diesem Umfeld, sodass in absehbarer Zeit hier noch mit Verbesserungen gerechnet werden darf. Für beide Unternehmen ist der gehobene Mittelstand auch im Bereich der Mobile Device Management Services strategisch wichtig.