Oracle: Neuer Sparc-Generation soll geschäftskritische Prozesse revolutionieren
Oracle hat diese Woche in Frankfurt den Startschuss für die neue Generation der Sparc Server T5 und M5 gegeben. Das Unternehmen verkündete selbstbewusst, damit die technologische Führung im Unix-Markt zu übernehmen. “Mit T5 blasen wir alles weg, was am Markt ist”, sagt Oracle-Manager Müller.
Seit Oracle vor drei Jahren Sun übernommen hat, gab es lange Zeit eine Verunsicherung bei den Kunden. Damit soll jetzt Schluss sein und Oracle beansprucht mit der neuen Generation der Sparc-Server T5 und M5 die Krone unter den Unix-Servern für sich. Armin Müller, VP Hardware Sales Northern Europe bei Oracle, betont, mit den neuen Servern habe man an einem Tag 17 Weltrekorde geholt. “Wir haben massiv investiert und Dinge wahr gemacht und das in der vorausgesehenen Geschwindigkeit. Wir haben den schnellsten Prozessor der Welt. Mit T5 blasen wir alles weg, was am Markt ist. Wir schützen Solaris und entwickeln es weiter. Solaris ist das beste UNIX am Markt.”
Der Hardware-Veteran Rick Hetherington, VP Hardware Development bei Oracle, erklärt: “Eine große Zukunft liegt vor uns.” Der T5 ist viermal schneller als der Vorgänger T4 und bietet jetzt mit 16 Cores doppelt so viele Kerne. Die Speicherbandbreite ist fünfmal so groß. Hetherington betont die von Larry Ellison vorgegebene Verpflichtung, in jeder Generation 100 Prozent Verbesserung zu erreichen. Bei IBM seien es nur 30 bis 50 Prozent. In Zukunft wird Oracle bei der Server-Entwicklung den Fokus auf Datenbank und Java-Beschleunigung, Anwendungs Data Protection und Datenkompression legen. Der Microprozessor wird 2014 Range für scan und search. “Wir haben Mid Range und High End neu definiert”, sagt Hetherington.
Als Produkte für die Mid Range werden der T5-2, T5-4, T5-8 positioniert, mit zwei, vier beziehungsweise acht Sockeln. Für das High-end gibt es die M5-16, M5-32 mit 16 respektive 32 Sockeln. “Der SPARC T5-8 ist schneller als IBM der Power 780 Server, und zwar dreimal schneller bei Anwendungen, viermal so viel Threads und bietet bis zu viermal so hohe Speicherkapazität. Der T5-8 ist der schnellste Einzelserver für die Datenbank. Dabei kostet der T5 nur einen Bruchteil des IBM Systems. Die Kosten pro Server liegen beim T5-8 bei 270.000 Dollar, bei IBM bei 1,9 Millionen Dollar” erklärt Hetherington. “Der M5-32 schlägt den IBM Power 795 sogar um den Faktor Acht. Er skaliert nur mit Solaris. Wir haben den Design Fokus geändert.” Der M5 sei ein großer Sprung für das High End.
Solaris ist ausgelegt für missionskritische Anwendungen. Das Betriebssystem ist selbstheilend und sorgt für maximale Ausnutzung der Ressourcen. Das wird gewährleistet durch die Co-Entwicklung zwischen der Oracle-Server- und der Solaris-Mannschaft. Die existierenden Anwendungen laufen einfach weiter.
Die T4 Server werden zu Einstiegslösungen degradiert.
Bernhard Przywara, Sales Development Manager bei Oracle, erklärt, die Strategie gehe nach vorne und die Integration zwischen Software und Hardware biete den größten Mehrwert. SPARC Systeme sind die verlässlichsten. “Wir wollen einen integrierten SW/HW Stack, aber bleiben den Standards verpflichtet. Wir haben nicht nur bei Oracle SW Rekorde erzielt, auch bei SAP und anderen.” Die SPARC Server würden die beste Kosteneffizienz bieten, zudem seien die Systeme Cloud-geeignet: “Es geht auch on-Premise, aber der Betrieb muss einfach sein. Wir brauchen innovative Systeme.”
2000 Ingenieure arbeiten an SPARC, 1500 an Solaris. “Auch die Datenbank-Jungs und Apps-Kollegen sind in die Entwicklung integriert. Seit wir die Fünf-Jahres-Roadmap vorgestellt haben, haben wir geliefert. Mit Solaris 11.1 und der demnächst erscheinenden Datenbank-Version werden wir eine massive Abfolge von Innovationen sehen.”
Laut Gartner gingen die weltweiten Umsätze von Unix-Systemen im vierten Quartal 2012 um 26 Prozent auf 2,03 Milliarden Dollar zurück. Während IBM 63 Prozent des Marktes hält, müssen sich Oracle und HP mit jeweils 17 Prozent begnügen.