EU-Kommission will Open-Data-Strategie ausweiten

Öffentliche Daten auch über Ländergrenzen hinweg verfügbar zu machen, ist das erklärte Ziel des Open-Data-Konzepts der EU-Kommission. Mit der Direktive bekämen EU-Bürger das Recht, nicht personenbezogene Daten von Behörden und öffentlichen Einrichtungen kostenlos oder für eine kleine Bereitstellungsgebühr einzusehen und zu nutzen. Damit würden auch Daten aus Büchereien, Museen und Archiven öffentlich, betont die Kommission. Auch “die Verfügbarkeit von Daten in offenen, maschinell lesbaren Formaten” dürfte ihr zufolge profitieren.

Die Vizepäsidentin der europäischen Kommission Neelie Kroes kommentierte: “Gibt man öffentliche Daten frei, entstehen Chancen für neue Geschäftsmodelle, entstehen Stellen und Gemeinschaften. Ich begrüße es, dass die Ständigen Vertreter in diesen Kulturwandel einwilligen.”

Open Data würde beispielsweise heißen, dass jedes Unternehmen öffentliche Fahrpläne nutzen und in seine Apps integrieren könnte – ohne Kooperation oder Einwilligung der Verkehrsbehörden. Die Kommission hofft, dass so wirtschaftliche Aktivitäten mit mehreren zehn Milliarden Euro Umfang jährlich ermöglicht werden.

In die Freigabe muss jetzt nur noch das EU-Parlament einwilligen. Die Kommission hat aber keine Zweifel, dass das “in den nächsten Wochen” passieren wird. Ein Sprecher von Kroes sagte, die “größte Hürde” seien “einige abgeneigte Mitgliedsstaaten” gewesen, und diese Probleme habe man lösen können, ohne die Vorschläge der Kommission allzu stark zu verwässern. “Manche Landesregierungen zögerten, diese Revision zu unterstützen, weil sie die Offenlegung der Daten als kurzfristigen Umsatzbringer und nicht als Selbstzweck sahen.”

Die Kommission hat bereits ein Portal für Open Data in Europa gestartet, das sich aber noch im Betastadium befindet. Es heißt Open Data Portal der Europäischen Union.

[Mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit der europäischen Technologie-Geschichte aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Redaktion

Recent Posts

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

1 Tag ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

2 Tagen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

3 Tagen ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

3 Tagen ago

Thomas-Krenn.AG: viele Pflichten, knappe Ressourcen, mehr freie IT-Welt

IT-Infrastruktur-Trends 2025: Open-Source-Projekte sowie aufwändige regulatorische und Pflichtaufgaben werden das Jahr prägen.

3 Tagen ago

Stadt Kempen nutzt Onsite Colocation-Lösung

IT-Systeme werden vor Ort in einem hochsicheren IT-Safe betrieben, ohne auf bauliche Maßnahmen wie die…

4 Tagen ago