Fedora 19 stolpert über “Schrödinger’ s Cat”

Das durfte nun das Team, das derzeit an Fedora 19 arbeitet, am eigenen Leib erfahren. Das Bug-Tracking-System und auch Grub kommen beide mit dem Code-Namen “Schrödinger’s Cat” so ganz und garnicht zurecht. Offenbar liegt das aber nicht an den fordernden Ideen, die mit dem Experiment zusammenhängen, sondern an dem im Englischen ungebräuchlichen Umlaut und an dem Apostroph.

Noch mehr als der Umlaut, scheint das Apostroph die Infrastruktur zu stören. Denn häufig wird das Apostroph fälschlicherweise auch mit dem einzelnen Anführungsstrich geschrieben. Und das Anführungszeichen kann nun tatsächlich zu ernsthaften Problemen, wenn es von einem Shell-Script verarbeitet wird.

So habe ein Entwickler in dem Bug-Reproting-Tool einen Fehler gemeldet. Als dieser Fehler dann in Fedora 19 reportet wurde, hat der Server dann “illegale Zeichen” gemeldet. Und der Fehler war schnell gefunden. Die Txt-Datei /etc/os-release in libreport besteht aus einer einzigen Zeile:

Fedora release 19 (Schrödinger’s Cat)

Ohne jetzt genau auf die Ursachen des Problems eingehen zu wollen: Mit verschiedenen Kniffen haben die Fedora-Entwickler versucht, das Problem zu umgehen. Doch libreport war nicht alleine. Auch Grub2 ist über Umlaut und Apostroph in der Datei /etc/os-release gestolpert.

Man könnte es sich ja jetzt einfach machen und das Release einfach in Schrodingers Cat umtaufen. Doch da erhoben sich wiederum andere stimmen, die die Ansicht vertreten, das gehe an dem tatsächlichen Problem vorbei. Ob es jetzt Schrodinger heißt oder Schrödinger’s Cat ist damit tatsächlich zu einer Gewissensfrage geworden.

Jaroslav Reznik hat jetzt im Fedora-Steering-Team ein offizielles Ticket dazu gestartet.  Er ist der Ansicht, dass das neue Fedora-Release tatsächlich mit UFT8 (also mit Sonderzeichen wie Umlauten) kein Problem haben sollte.

Bis diese Fragen abschließend geklärt sind, macht man sich bereits an anderer Stelle Gedanken über die Namen der nächsten Fedora-Versionen: “Motörhead’s Moshpit”, auch ☃ (Unicode “Schneemann” U+2603) oder “DROP table *;” sind inzwischen in der Diskussion als Code-Name.

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Open-Source aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

Redaktion

Recent Posts

Mehr Datenschutz in der Montage

Assistenzsysteme unterstützen Monteure bei der Arbeit. Zu oft zahlt man jedoch mit den eigenen Daten…

5 Stunden ago

Cyber Resilience Act: Countdown läuft

Hersteller werden stärker in die Pflicht genommen, den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte in den Blick…

6 Stunden ago

KI auf dem Prüfstand

LLMs besitzen einerseits innovative neue Fähigkeiten, stellen Unternehmen allerdings auch vor diverse Herausforderungen: ob EU…

1 Tag ago

Rechenzentren: Deutschland verliert Anschluss

Server-Ausbau in den USA und China macht große Fortschritte, deutscher Weltmarktanteil sinkt. Lichtblicke in Frankfurt…

1 Tag ago

KI steigert Nachfrage nach hybriden Workplace-Umgebungen

Der Markt für Workplace Services gerät in Bewegung. Das bestmögliche digitale Nutzererlebnis gilt als Schlüssel…

1 Tag ago

Hagebau erreicht E-Mail-Sicherheit mit der NoSpamProxy Cloud

Schutz für 10.000 Postfächer über rund 200 Domains: Private-Stack-Variante kombiniert Vorteile einer Cloud-Lösung mit Sicherheit…

2 Tagen ago