Die erste Version von COBOL kam 1959 auf den Markt. Und auch 54 Jahre später wird nach wie vor an dieser Sprache entwickelt. So stellt IBM Enterprise COBOL V5.1 und auch Enterprise COBOL for Z/OS V5.1 mit einigen neuen Funktionen vor.
Dazu zählt unter anderem die Tatsache, dass die Maximale Datengröße in einem Arbeits- oder lokalen Speicher auf 2 GB erweitert wurde. Ein einzelnes Data-Item kann jetzt 999.999.999 bytes groß sein. Zudem erlaubt die neue Version bessere UTF-8-Programmierung und UTF-8-Daten aus COBOL-Anwendungen können jetzt besser mit Dokumenten aus DB2 und XML umgehen.
Auch produktiver Code lässt sich jetzt besser debuggen. Denn die Debug-Informationen sind im NOLOAD-Segment des Programm-Objektes gespeichert. Dadurch wird die ausführbare Datei nicht größer.
“Auch wenn es meist mobile oder Web-Technologien sind, die jedermanns Aufmerksamkeit auf sich ziehen, haben die meisten Organisationen, die es länger als 30 Jahre gibt, ihre Kernprozesse nach wie vor auf Systemen, die in COBOL geschrieben sind”, so der Forrester-Analyst Kurt Bittner. Alles was diese Anwendungen einfacher macht, ist toll. “Denn es ist nach wie vor Realtiät, dass die Entwicklung und die Erweiterung dieser Apps für den Geschäftserfolg maßgebend ist”, so Bittner weiter.
Und gerade in Zeiten, in denen alles Mobil wird, alles im Web stattfindet, sei es zunehmend wichtig, dass diese “Arbeitspferde” für Buchhaltung und Betrieb sich schnell anpassen. Daher, so fordert Bittner, müssten auch diese Anwendungen von den neuesten architektonischen Entwicklungen profitieren können, müssten Refaktoriert und modularisiert werden, um das Service-Delivery-Modell abbilden zu können.
So fällt auch Bittners Urteil über die neuen Funktionen in den COBO-Entwicklungstools sehr positiv aus. Denn gerade das Refactoring und auch die Modularisierung sei sehr wichtig, wenn man ältere Anwendungen an eine Service-orientierte Architektur anpassen wollte. Denn von Seiten der SOA-Tools werde wenig bis gar nichts unternommen, um die Isolierung dieser alten Anwendungen zu umgehen.
“COBOL V5 unterstreicht IBMs Engagement für die existierende COBOL-Anwendungsbasis. Gleichzeitig verbessert die neue Version auch die Interoperabilität mit unseren Open Sytems Komponenten”, erklärt Michael Todd, ein Software-Architekt für ein internationales Finanzunternehmen. “IBM hat einige architekturelle Limitierungen des älteren Compilers aus der Welt geschafft und damit die Lebensspanne meines umfassenden COBOL-Invetories deutlich verlängert. Die XML-Fähigkeiten und auch der UNICODE Support werden stetig besser und auf diese Weise können auch bestehende Komponenten besser wieder verwertet werden.”
Auch die Version für Mainframes profitiert von der neuen Version. Über SMF-Tracking (z/OS-System Management Facilities) lässt sich zum Beispiel der administrative Aufwand reduzieren. Außerdem liefert IBM Support für aktuelle Middleware- Lösungen und liefert Schnittstellen zu Technologien wie CICS, DB2 und IMS. Über integrierte DB2 und CICS Ko-Prozessoren lassen sich COBOL-Anwendungen jetzt noch enger mit Middleware-Technologien integrieren.
Mit einem neuen Opimization-Framework können die COBOL-Anwendungen einen deutlichen Leistungsschub erfahren. Das neue Framework ist mit älteren COBOL-Versionen abwärtskompatibel und so werden viele Anwendungen schon durch eine Rekompilierung des Codes leistungsfähiger, teilt IBM mit.
Auch künftig wolle IBM von Release zu Release die Performance steigern. Daher empfiehlt Roland Koo, Produktmanager Compiler bei IBM, stets die aktuellen Compiler-Versionen und auch die neuen COBOL-Versionen zu nutzen.
Auch für Forrester-Analyst Bittner kommen den neuen Compiler-Funktionen in COBOL eine ganz besondere Rolle zu: “COBOL wird nie wieder die Lingua Franca der Software-Entwicklung für betriebliche Software. Aber es scheint unwahrscheinlich, dass jemals wieder eine Sprache das gleiche Maß an Dominanz erreichen wird wie einst COBOL.”
Für Bittner spielt daher COBOL nach wie vor eine wichtige Rolle. “Wenn Organisationen ihre Investitionen in das COBOL-Asset ausnutzen und die Wertschöpfung steigern können, werden mehr Ressourcen für neue Wertschöpfungen frei und das ist gut für alle, egal welche Sprache man spricht.”
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