Business Suite on HANA allgemein verfügbar
Nachdem SAP im Januar die ersten Anwender der Business Suite auf HANA angekündigt hatte, nutzte SAP-Co-CEO Jim Hagemann Snabe den Rahmen der SAPPHIRE Now, um die allgemeine Verfügbarkeit der Flagschiff-Lösung anzukündigen. Zusammen mit der HANA Enterprise Cloud und einer vorgepackten Rapid Deployment Solution versucht SAP die Einführung der neuen Technologie zu vereinfachen und vor allem zu beschleunigen.
Mit der allgemeinen Verfügbarkeit der Business Suite powered by SAP HANA, wie die Lösung offiziell heißt, bekommen Unternehmen jetzt die Möglichkeit deutlich schneller als bisher, Kernanwendungen und Branchenlösungen über die In-Memory-Plattoform zu beschleunigen.
“Nach einer Ramp-up-Phase, bei der wir noch unsere Experten bei den ursprünglich rund 60 Kunden vor Ort hatten, sind wir jetzt “ready vor Volume”, erklärt Snabe. Inzwischen nennt SAP über 130 Kunden- und mehr als 170 Partnerauslieferungen. Jetzt können Geschäftsprozesse in Echtzeit abwickelt werden, da Transaktionen und operative Analysen auf einer und auch für die für Drittanwendungen offenen In-Memory-Plattform zusammengefasst werden.
Für Snabe ist die neue Leistungsfähigkeit jedoch nicht der einzige Vorteil. Vielmehr sorge HANA auch für eine Komplexitäts-Reduktion. Denn häufig seien komplexe IT-Unternehmenslandschaften das Ergebniss von Batch-Prozessen oder anderen Limitierungen. Somit seien Unternehmen auch in der Lage, über die In-Memory-Technologie Code und darüber hinaus weitere Ressourcen einzusparen. “HANA ist daher die am schnellsten wachsende Software in der Geschichte der Unternehmenssoftware”, bekräftigt Snabe.
Für Vishal Sikka, Technologie-Vorstand der SAP sieht die besondere Stärke der neuen Technologie in der Kombination “von transaktionalen und analytischen Systemen”, was erhebliches Opmimierungspotienzial für die Unternehmen beinhalte. In einer Mitteilung verbreitet SAP: “Und mit SAP HANA als Plattform der nächsten Generation sind die Möglichkeiten grenzenlos.” Damit spielt Sikka nicht nur auf die neuen geschäftlichen Optionen an, sondern auch darauf, dass HANA sehr gut skalierbar ist.
Vor Journalisten erklärt Snabe, dass über die noch recht frisch angekündigte HANA Enterprise Cloud “90 Prozent der SAP-Anwender bedient werden können.” SAP HANA Enterprise Cloud, das SAP vergangene Woche angekündigt hatte, biete den Anwendern der SAP Business Suite nun eine weitere Möglichkeit. Wie Snabe erklärt, gehört der Sportwagenhersteller und F1-Spezialst McLaren zu einer der ersten Kunden der HANA Enterprise Cloud. Auf diese Weise könne sich das Unternehmen voll auf die Kernkompetenzen konzentrieren.
Mit der allgemeinen Verfügbarkeit, die Pilotphase der Software umfasste etwa 60 Anwender, macht SAP den nächsten Schritt. Kernanwendungen der SAP Business Suite powered by SAP HANA mit Branchenerweiterungen sind jetzt für 25 Branchen verfügbar und beschleunigen Prozesse wie das Promotion Management für den Handel und die Konsumgüterindustrie, die Materialplanung für Hightech Firmen und das Ersatzteilmanagement für Kraftfahrzeughersteller. Weitere Vorteile sind laut SAP unter anderem Marketinganalysen, Finanzabschluss, Forderungsmanagement, Sentimentanalyse zur Verbraucherstimmung und sozialen Medien sowie die geläufigsten operativen Berichte und Analysen. Zudem lasse sich über die neue auch die Zusammenarbeit zwischen Geschäftspartnern und Verbrauchern optimieren.
Ebenfalls zu SAPPHIRE gibt SAP die Freigabe des Rapid Deployment Solutions Explorer bekannt, der bislang in einer Beta-Phase war. Mit der Rapid Deployment-Strategie liefert SAP den Anwendern schnelle Einführung von Technologien zu fest definierten Kosten.
Über den SAP Solution Explorer haben Kunden außerdem die Möglichkeit, relevante Geschäftsszenarien zu ermitteln und sich über die ersten Lösungen auf der Basis von SAP HANA zu informieren.
Bernd Welz, bei SAP verantwortlich für RDS, erklärt im Gespräch mit silicon.de, dass SAP nun auch für HANA so genannte Preassembled Rapid Deployment Solutions anbietet. Damit bekommen unternehmen nicht nur Best Practices, sondern auch gleich Inhalte geliefert bekommen. “Damit bekommen die Anwender ein laufenden System”, erklärt Welz. Auf basis dieses funktionsfähigen Systems können Unternehmen dann viel besser herausfinden, was genau benötigt wird. Welz vergleicht das mit einem Fertighaus. Die Anwender bekommen sozusagen ein funktionierendes Haus, wo aber dann die Türe hin soll, und wo die Steckdose, können die Anwender am lebenden Objekt entscheiden.
Derzeit noch in der Beta-Phase befindlich liefert SAP auch einen Konfigurator für RDS-Projekte, in denen Anwender noch granularer die richtige Lösung zusammenstellen können.