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Oracle: Social wird für Unternehmen unentbehrlich

Marc Hurd begrüßt die 1900 registrierten Besucher der OracleCloudWorld in München. Quelle: Ariane Rüdiger.

Mark Hurd, Präsident von Oracle, betonte auf der CloudWorld in München die Bedeutung von Social Media für den zukünftigen Geschäftserfolg in vielen Branchen. In Zeiten von Globalisierung, Mobilisierung, Servicebetonung und ubiquitärer Nutzung des Internet bleibe im Umgang mit Kunden und Interessenten nicht mehr wie es war. “Früher fand ein Kauf zwischen dem Kunden und dem Verkäufer statt. Heute zwischen dem Kunden, dem Verkäufer und jedem, mit dem der Kunde über soziale Netzwerke verbunden ist“” sagte der Manager.

Wer auf Nonliner setze, sei auf dem Holzweg: “Nicht im Internet sind heute nur noch die über 60jährigen.” Schon ein Prozent unzufriedene Kunden, deren im Web geäußerte Kritik durch soziale Medien verstärkt werde, könnten ausreichen, um blitzschnell die Reputation eines Unternehmens weltweit erheblich zu ramponieren. Immerhin 26 Prozent der sozial Vernetzten posten laut Hurd negative Kommentare zu Produkten oder Services und können so entsprechende Prozesse auslösen. Wer dagegen mit sozialen Medien umzugehen wisse, könne von ihnen profitieren. Hurd: “94 Prozent der Kunden, die mit einem Anbieter zufrieden sind, kaufen dort mehr.”

Es komme daher darauf an, die Kommunikation in sozialen Medien intern und extern selbstverständlich in die Geschäftsprozesse einzubinden. Natürlich hat Oracle dafür Lösungen parat. Zur Vernetzung innerhalb des Unternehmens dient Oracle Social Network. Damit können sich Mitarbeiter sicher so untereinander verbinden, dass sie beispielsweise leichter interne Experten für unterschiedliche Themen finden oder bei Projekten alle Beteiligten möglichst immer den gleichen Informationsstand haben.

“Wir haben unsere Social Relationship Management Suite in alle wichtigen Business-Suites integriert”, Thomas Kurian, Vice President Product Development. Quelle: Ariane Rüdiger.

Social-Media-Module für alle Core-Business-Suiten

Noch wichtiger ist aber für den Geschäftserfolg, wie sich das eigene Unternehmen in den externen sozialen Medien einbringt und auf Kommunikationsvorgänge dort reagiert. Oracle hat deshalb seine modulare Social Relationship Management Suite in alle wichtigen Business-Software-Suiten für die Bereiche Sales, Marketing, HCT (Human Capital Management) oder ERP integriert. “Wir wollen so alle Geschäftsprozesse sozial machen”, sagt Thomas Kurian, als Vice President Product Development für die gesamte Softwareentwicklung verantwortlich. Oracle Social Engagement and Monitoring Cloud Service, ein Modul der Suite, erfasst die Vorgänge in sozialen Netze, die wichtigsten Einflussträger und Konversationen. So lassen sich beispielsweise heraufziehende Shitstorms schnell erkennen und das Unternehmen kann reagieren, ehe sie ihre volle Kraft entfalten.

Die potentiellen Nutzeffekte solcher Integrationen sind sehr einsichtig: In Vertriebslösungen können Daten aus sozialen Medien kombiniert mit vorausschauender Analytik beispielsweise bestimmen, welches Produkt man einem Kunden als nächstes anbietet. Beim Marketing können sie die Zielgruppen-Segmentierung unterstützen oder neue Zielgruppen erschließen. Im Marketing lassen sich durch Social-Media-Integration die Kernbotschaften eines Unternehmens zeitnah und automatisiert überall platzieren, wo der jeweilige Anbieter präsent sein möchte.

Auch im Personalbereich kann die Einbindung von Social-Media-Funktionen sehr nützlich sein. Auf der CloudWorld berichtete der dänische Windturbinen-Hersteller Vestas über seine Erfahrungen mit HCT-SaaS-Services von Oracle. Inzwischen postet Vestas mit Hilfe der Services seine Stellenanzeigen automatisch in entsprechenden Foren und Plattformen. Das spare dem Unternehmen viel Zeit und schaffe Überblick, erklärte Jan Nedertorp Nielsen, Senior HR Business Partner bei Vestas. Viele Firmen posten inzwischen freie Stellen sogar über Twitter.

Wie viele Kunden dies tatsächlich tun, war freilich nicht zu erfahren. “Social Media überhaupt und erst recht über Public-Cloud-Services mit den Kern-Geschäftsprozessen im Unternehmen zu verbinden, ist ein sehr neues Thema, das derzeit erst wenige Unternehmen umsetzen”, sagt dazu Thomas List, Fusion Application Leader EMEA. Der Trend dazu habe bei Vertrieb und Marketing begonnen und erreiche nun langsam andere, in der Kommunikation eher zurückhaltend agierende Geschäftsbereiche wie ERP, Finanzen oder Produktion.

Insgesamt überblickt wohl niemand, welche Effekte sich aus der Einbindung sozialer Medien in Kerngeschäftsprozesse bewirken wird und wie schnell sie sich vollzieht – Oracle scheint allerdings auf das Social-Zeitalter recht gut vorbereitet zu sein.

Redaktion

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