Categories: Management

Kim Dotcom bricht Patentstreit mit Google und Facebook vom Zaun

“Google, Facebook, Twitter, Citibank und andere nutzen zweistufige Authentifizierung”, meldete er sich bei Twitter zu Wort. “Massive Verletzung geistigen Eigentums durch US-Unternehmen. Meine Innovation. Mein Patent.” Kurz zuvor hatte auch Twitter eine Zwei-Faktor-Authentifizierung eingeführt und damit unter anderem auf Hackerangriffe reagiert.

Das von Dotcom unter seinem früheren Namen Kim Schmitz beantragte US-Patent 6078908 wurde 1998 eingetragen und am 20. Juni 2000 veröffentlicht. Es bezieht sich “auf eine Methode und auf ein Gerät, um die Autorisierung in Datenübertragungssystemen mit einer Transaktionsnummer (TAN) oder einem vergleichbaren Passwort durchzuführen.”

“Ich habe sie nie verklagt”, setzte Dotcom mit einem weiteren Tweet nach und drohte zugleich: “Ich glaube daran, Wissen und Ideen zum Nutzen der Gesellschaft zu teilen. Aber ich könnte sie jetzt verklagen aufgrund dessen, was mir die USA angetan haben.”

Im Januar 2012 hatte das FBI den Filehoster Megaupload vom Netz nehmen und Kim Dotcom sowie vier weitere Männer in Neuseeland verhaften lassen. Das US-Justizministerium warf ihnen organisierte Verschwörung zum Begehen von Urheberrechtsverletzungen, Geldwäsche und Piraterie vor. Ihm und seinen Mitstreitern drohen bis zu 20 Jahre Haft. Sie sollen insgesamt über 175 Millionen Dollar eingenommen haben. Dotcom kam später auf Kaution frei, muss jedoch in Neuseeland gegen seine von den USA beauftragte Auslieferung kämpfen. Seit diesem Jahr betreibt er außerdem den Megaupload-Nachfolger Mega.

In weiteren Tweets bat Dotcom jetzt um Unterstützung für seine Verteidigung gegen die US-Anklage: “Google, Facebook, Twitter, ich bitte euch um Hilfe. Wir sitzen alle im gleichen DMCA-Boot. Benutzt mein Patent kostenlos. Aber bitte helft, meine Verteidigung zu finanzieren.” Seine Vermögenswerte seien noch immer gesperrt, und er müsse mit Verfahrenskosten von über 50 Millionen Dollar rechnen. “Ich will den Kampf bis zum Ende führen, weil wir unschuldig sind.”

Er beteuerte, ein Innovator und kein Verbrecher zu sein. Nebenbei nahm er für sich in Anspruch, außer der 2-Faktor-Authentifizierung auch das verbundene Fahrzeug (MegaCar), den automatisierten Aktienhandel (Trendax) sowie Cloudspeicherung (Megaupload) erfunden zu haben. Schließlich bot er, zweifellos als weitere Drohung zu verstehen, sein Schutzrecht zum Kauf an, das für 13 Länder einschließlich USA und China gelte: “Am Kauf der weltweiten Lizenz für meine 2-Faktor-Authentifizierung interessiert?”

[mit Material von Shara Tibken, News.com]

Redaktion

Recent Posts

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

1 Tag ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

2 Tagen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

3 Tagen ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

3 Tagen ago

Thomas-Krenn.AG: viele Pflichten, knappe Ressourcen, mehr freie IT-Welt

IT-Infrastruktur-Trends 2025: Open-Source-Projekte sowie aufwändige regulatorische und Pflichtaufgaben werden das Jahr prägen.

3 Tagen ago

Stadt Kempen nutzt Onsite Colocation-Lösung

IT-Systeme werden vor Ort in einem hochsicheren IT-Safe betrieben, ohne auf bauliche Maßnahmen wie die…

4 Tagen ago