Chinesische Hacker spähten angeblich US-Waffensysteme aus

Die Experten warnen davor, dass China durch die Cyberspionage die Entwicklung seiner eigenen Waffensysteme beschleunigen und die militärische Position der USA schwächen könnte. Die Washington Post enthüllte jetzt vertrauliche Dokumente über Militärsysteme und Cybergefahren. Sie waren in einer öffentlichen und im Januar vorgestellten Version des Berichts nicht enthalten. “Das Verteidigungsministeriums ist nicht vorbereitet, um sich gegen diese Gefahr zu verteidigen”, hieß es schon im veröffentlichten Bericht. “Mit den Fähigkeiten und der Technologie, die jetzt verfügbar sind, ist eine verlässliche Abwehr der raffiniertesten Cyberangriffe nicht möglich.”

Laut Washington Post wurden die Pläne von mehr als zwei Dutzend der wichtigsten Waffensysteme kompromittiert, darunter kritische Programme für die US-Raketenabwehr, Kampfflugzeuge und Kriegsschiffe. Dazu gehörten das als PAC-3 bekannte Patriot-Raketensystem, ein System der US-Armee zum Abschuss ballistischer Raketen (THAAD), der Kampfjet F/A-18, das vertikal start- und landefähige Flugzeug V-22 Osprey und der Hubschrauber Black Hawk. Mit auf der Liste sind Pläne für den F-35 Joint Strike Fighter – dem mit voraussichtlichen Kosten von 1,4 Billionen Dollar teuersten Waffensystem, das jemals gebaut wurde.

Die Dokumente geben keine klaren Hinweise darauf, ob das erfolgreiche Eindringen in Computersysteme der Regierung oder Netzwerke der beauftragten Rüstungsfirmen erfolgte. “In vielen Fällen wissen sie nicht, dass sie gehackt wurden, bis das FBI kommt und an die Tür klopft”, bekam die Zeitung von einem hochrangigen Militärmitarbeiter zu hören, der keine offizielle Stellungnahme abgeben durfte. “Das macht einen Gefechtsvorteil von Milliarden Dollar für China aus. Sie haben sich eben 25 Jahre Forschung und Entwicklung eingespart.”

Um die Cyberabwehr der Rüstungsunternehmen zu stärken, überlässt ihnen die National Security Agency (NSA) seit zwei Jahren vertrauliche Bedrohungsdaten, mit denen sie ihre Netzwerke auf Malware überprüfen können. In der Folge konzentrierten sich die chinesischen Hacker auf Subunternehmen. Die US-Regierungsbehörden beginnen deshalb, Bedrohungsdaten mit mehr Rüstungsfirmen sowie Unternehmen anderer Branchen zu teilen.

[mit Material von Steven Musil, News.com]

Tipp: Wie sicher sind Sie bei der Sicherheit? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

Redaktion

Recent Posts

Studie: Rund ein Drittel der APIs sind ungeschützt

Angriffe auf APIs und Webanwendungen sind zwischen Januar 2023 und Juni 2024 von knapp 14…

3 Tagen ago

Universitätsmedizin Essen setzt für E-Mail-Sicherheit auf NoSpamProxy

Mit täglich über 45.000 eingehenden E-Mails ist die IT-Abteilung des Klinikums durch Anhänge und raffinierte…

3 Tagen ago

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

5 Tagen ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

6 Tagen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

1 Woche ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

1 Woche ago