In der Wüste von New Mexico will das Marketing- und Spiele-Unternehmen Fuel Industries Ausgrabungen vornehmen. Auf einer ehemaligen Mülldeponie in der Nähe von Alamogordo soll im Jahr 1983 der Hersteller Atari mehrere Lastwagenladungen mit Spielen und Hardware für die Serie Atari 2600 entsorgt haben. Wie eine Lokalzeitung berichtet, haben die Behörden die Genehmigung für die Ausgrabungen erteilt – rechtzeitig für das 30-jährige Jubiläum der Entsorgung.
Das 1982 auf den Markt gekommene Spiel E.T. für den Atari 2600 war so schlecht, dass es drohte, eine gesamte Industrie mit in den Abgrund zu reißen. Zudem ging auch die Hochzeit der Spielkonsolen zu Ende, denn immer mehr Konsumenten damals wollten einen der neuen PCs.
Damit saß Atari auf einem Berg von unverkäuflichen Spielen. Die Rede ist von bis zu 20 Lastwagenladungen voll mit Cartridges, Controllern, Hardware und Marketing-Material, die man bei Atari möglichst schnell anderweitig loswerden wollte, weil sich der Markt verändert hatte.
Doch die Aussagen über diese legendäre Müllhalde gehen auseinander. Ein Unternehmenssprecher hat die Entsorgung bestätigt, über die die Alamogordo Daily News und auch die New York Times berichteten. Doch gibt es auch den Entwickler dies Spiels, Howard Scott Warshaw, der dieser Version widerspricht. Er hält es für unwahrscheinlich, dass das damals angeschlagene Unternehmen, wertvolle Bauteile einfach weggeworfen haben soll. Er will “E.T. the Extra-Terrestrial” in nur fünf Wochen geschrieben haben. Dafür sei das Spiel aus seiner Sicht ganz annehmbar. Die Kopien von E.T. sollen den größten Teil des Abfalls darstellen.
Das Team von Fuel Industries will jetzt endlich Licht in dieses dunkle Kapitel der Technologiegeschichte bringen und setzt den Spaten an. Die Ausgrabung soll dann in einem Dokumentarfilm festgehalten werden. Sechs Monate lang darf das Team auf der Müllhalde graben. Dass dabei auch “versteinerte” Exemplare der Atari-Konsole gefunden werden, ist nicht ganz ausgeschlossen.
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