Oracle-Manager wird Saleschef von Salesforce.com
Nachdem er 26 Jahre lang für Oracle gearbeitet hatte, wechselt Keith Block jetzt als Präsident und stellvertretender Chairman zum Konkurrenten Salesforce.com.
Keith Block wird künftig den Abteilungen für weltweiten Vertrieb, Kundensupport und Consultingdienste bei Salesforce.com vorstehen. Außerdem soll er Mitglied im Verwaltungsrat werden. Diese Personalie meldete Analyst Patrick Walravens von JMP als erster.
In der offiziellen Bestätigung kommentiert Block, er wolle “Salesforce dabei helfen, 10 Milliarden Dollar Umsatz zu erreichen, und zwar durch Innovation, Wachstum und den Erfolg der Anwender”.
Die genannte Zahl bezieht sich auf das von CEO Marc Benioff ausgegebene Ziel, den Jahresumsatz von derzeit 3 auf 10 Milliarden Dollar zu steigern.
Bei Oracle war Block Executive Vice President für Sales und Consulting in Nordamerika gewesen und gehörte der Geschäftsführung an. Er stand in dieser Funktion an der Spitze eines Teams mit 11.000 Mitarbeitern. Der Salesforce-Pressemitteilung zufolge baute er dort “einen Vertrieb mit mehreren Milliarden Dollar Umsatz auf, der über zehn Jahre hinweg bei Umsatzwachstum und Margenverbesserung Rekorde erzielte.”
Salesforce-CEO Marc Benioff kommt selbst von Oracle, wo er jahrelang als Larry Ellisons Musterschüler galt, und der Oracle-CEO zählte zu den ersten Investoren in Salesforce.com. Dann kamen jedoch Unstimmigkeiten auf. Benioff äußerte beispielsweise 2004 gegenüber ZDNet: “Wir haben Larry Ellison durch unseren Börsengang einen prächtigen Gewinn verschafft, aber ich habe noch keinen Anruf erhalten, in dem er sich bedankt hätte.” Im Oktober 2011 eskalierte die Situation, als Benioff in letzter Minute als Sprecher auf einer Oracle-Konferenz ausgebootet wurde.
Salesforce hat gerade erst die bisher größte Übernahme angekündigt: Für 2,5 Milliarden Dollar übernimmt es ExactTarget, Anbieter einer webbasierten Marketinglösung, die schon etwa Coca-Cola und Nike nutzen. Im Mai stellte es außerdem die Weichen für eine Expansion nach Europa, indem es mit dem Bau eines Rechenzentrums in Großbritannien begann.
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
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