Neelie Kroes hat sich mit der Forderung nach der Abschaffung der Roaminggebühren innerhalb der EU durchgesetzt. Quelle: EU.

der aktuellen Entscheidung, zum Juli 2014 die Roaminggebühren innerhalb der EU abzuschaffen, folgt die Kommission der Europäischen Union der Empfehlung von Neelie Kroes, der Kommissarin für die Digitale Agenda gefolgt. Das berichtet beispielsweise der britische Daily Telegraph. Die Mobilfunkprovider dürfen damit ab 1. Juli kommenden Jahres bei Telefonaten im europäischen Ausland keine Roaminggebühren mehr berechenen.

Die 27 Kommissare und ihre Mitarbeiter werden in den nächsten Wochen noch die Details für die Umsetzung festlegen. So ist beispielsweise nicht jeder Netzbetreiber in jedem Land vertreten. Telefoniert ein Kunde aber im Ausland bei einem anderen Provider, muss der Betreiber des genutzten Netzes in irgendeiner Weise vergütet werden – auch dann, wenn der Endkunde eine Flatrate gebucht hat und sich Gebühren nicht mehr anteilig verrechnen lassen.

Insgesamt erwartet die EU-Kommission kurzfristige Einbußen für Netzbetreiber im Bereich von zwei Prozent. Langfristig werde aber das Vertrauen und damit die Nutzung der Geräte zunehmen, was den Umsatz insgesamt antreiben werde, prognostiziert Brüssel.

Kroes hatte sich Ende Mai in einer Rede für das Ende der Roaminggebühren stark gemacht. Sie wolle digitale Barrieren abbauen, Mobilität und digitale Kultur in Europa fördern, sagte sie. Ob ihr dies in den verbleibenden zwei Jahren ihrer Amtszeit gelingen würde, galt aber nicht gerade als sicher. Erst im Januar hatte die EU-Kommission in Bezug auf die Netzneutralität einen Rückzieher gemacht und angekündigt, der Markt müsse selbst darüber entscheiden.

“Der Markt” hatte sich aber auch gegen den Wegfall der Roaminggebühren ausgesprochen. Vor allem die Branchenverbände GSMA und ETNO äußerten sich ablehnend. Ein einheitlicher Mobilfunkmarkt, den Kroes als Grundlage für die Abschaffung der Roaminggebühren ansieht, könne nicht durch zusätzliche regulatorische Auflagen errichtet werden. Die vorhandenen Regularien seien unberechenbar und ein Grund für die fehlende Investitionsbereitschaft in Europa.

Innerhalb der Europäischen Union gibt es derzeit rund 100 Mobilfunknetzbetreiber. Der Wegfall der Roaminggebühren dürfte die Konsolidierung des Markts zusätzlich verstärken.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

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Redaktion

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