SiDiM: Fraunhofer mit neuem DRM für Ebooks und Dokumente

Schematische Darstellung des neuen DRM-Systems SiDiM. Quelle: Fraunhofer SIT.
Schematische Darstellung des neuen DRM-Systems SiDiM. Quelle: Fraunhofer SIT.

SiDiM, das neue von Fraunhofer SIT entwickeltes Digital Rights Management (DRM) modifiziert Texte und drückt ihnen somit ein umverwechselbares Sigel auf. SiDiM steht für Sichere Dokumente durch individuelle Markierung.

Dabei ändert das System den Abstand zwischen Buchstaben oder Satzzeichen oder auch Textteile. Was dieses DRM von anderen abhebt, ist dass sich jede Kopie eines Textes individualisieren lässt. Eine elektronische Kopie lässt sich damit zu demjenigen zurückverfolgen, der sie ursprünglich erworben hat.

“Insbesondere, wenn die Dokumente einen kommerziellen Wert haben, angefangen bei belletristischen Werken bis hin zu internen Betriebsgeheimnissen, entsteht so durch die Bedrohung der illegalen Verbreitung ein Hindernis für die Nutzung moderner digitaler  Vertriebswege”, erklärt der SiDiM-Verantwortliche Martin Steinebach von Fraunhofer SIT.

Über die Individualisierung dieser Dokumente könne man Nutzer zu einem “verantwortungsvollen Umgang” mit den Texten anhalten. Die Individualisierungsmechanismen sollen daher auf “Basis von digitalen Wasserzeichen” realisiert werden und beispielsweise in den Vertrieb von Ebooks integriert werden. Von Fraunhofer gibt es auch Beispiele dazu, in wie weit die Texte über diese Wasserzeichen verändert werden.

Derzeit beschränken sich DRM-Systeme darauf, ein Ebook, das man für den Amazon Kindle gekauft hat, nicht auf den Ebooks anderer Hersteller lesbar zu machen. Auch werden die Bücher auf einen einzelnen Account beschränkt. Mit SiDiM öffnen sich hier neue Möglichkeiten.

SiDiM ist ein mittelständisches Forschungsporjekt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Beteiligte Unternehmen sind CoSee, 4Readers, juni.com und Notos Rechtsanwälte sowie MVB. Daneben nehmen mit dem Ubiquitous Knowledge Processing Labor der TU Darmstadt und der Mediensicherheitsgruppe des Fraunhofer SIT auch zwei Forschungseinrichtungen an dem Projekt teil.

Redaktion

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