Categories: Unternehmen

China warnt vor Überwachung durch Cisco, Microsoft und Apple

Cisco soll US-Geheimdiensten die Spionage in China erleichtern.

Chinesische Zeitungen wie die Global Times oder Sina sowie andere Medien berichten derzeit über Sicherheitsrisiken, die von Technologien westlicher Hersteller ausgehen. Demnach sollen Hersteller wie Microsoft, Apple, Intel, Cisco, IBM, Oracle, Qualcomm oder auch Google über Hintertüren US-Geheimdiensten ermöglichen, in China zu spionieren.

Die Blätter fordern damit auch, dass China verstärkt auf eigene Technologien setzen solle und fordern ein chinesisches Internet, um die Abhängigkeit von US-Unternehmen zu verringern. Diese Meldungen sind unter anderem auch eine Folge der Enthüllungen des ehemaligen Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden, der sich derzeit auf der Flucht befindet. Laut Snowden würden die USA unter anderem Cisco-Technologie benutzen, um China auszuspionieren.

Von Cisco kommt natürlich ein Dementi zu den Berichten. “Cisco überwacht keine private Kommunikation oder auch Regierungsorganisationen, weder in China noch anderswo in der Welt”, so ein Sprecher gegenüber Bloomberg. Weltweit vertreibe Cisco die gleichen Produkte ohne Anpassungen für solche Programme.

Spionage ist natürlich ein politisches Thema. Aber diese Vorwürfe machen auch deutlich, dass es dabei um wirtschaftliche Interessen geht. Denn vor wenigen Monaten hatten die USA den chinesischen Herstellern ZTE und Huawei vorgeworfen, eben solche Hintertürchen in ihren Produkten einzubauen. Allerdings für die chinesischen Überwacher. Auch in den USA erging die Warnung an die Verbraucher, US-Produkte oder Komponenten westlicher Hersteller einzusetzen. In einem Gesetz wies die Obama-Administration staatliche Stellen an, künftig auf die Komponenten dieser Hersteller zu verzichten.

Fotogalerie: Bildergalerie: Chinesische Manager ganz amerikanisch

Klicken Sie auf eines der Bilder, um die Fotogalerie zu starten

Cisco kann sich derzeit besonders in Schwellenländern über Wachstum freuen. Allerdings muss sich Cisco gerade in China, einem Markt mit besonders guten Aussichten mit den Konkurrenten auseinandersetzen. Und die heißen Huawei Technologies und ZTE. Beide halten zusammen deutlich größere Marktanteile als Cisco. Cisco kommt aktuell auf 18 Prozent, ZTE hält derzeit 29 Prozent und Huawei kann rund 35 Prozent seines Heimatmarktes bestimmen.

Schon bei der Vorstellung der Zahlen im Mai hatte Joe Chambers erklärt, dass die BRIC-Staaten (Russland, Brasilien, Indien und China) für Cisco wichtig sind. Allerdings erklärte Chambers auch, dass die Lage in China nicht gerade einfach ist und dass diese Situation noch einige Quartale anhalten werde. Die oben genannten Medienberichte machen es Cisco in China nicht gerade leichter. Allderdings, so erklärt der Infonetics-Gründer Michael Howard gegenüber Bloomberg, werde die chinesische Telekommunikationsinfrastruktur auch nicht gänzlich ohne Cisco auskommen können.

[mit Material von

Redaktion

Recent Posts

Alle Prozesse im Blick: IT-Service Management bei der Haspa

Wo es früher auf Buchhalter, Schreiber und Boten ankam, geht es heute vor allem um…

5 Stunden ago

Wie generative KI das Geschäft rund um den Black Friday verändert

Mit KI-Technologien lässt sich das Einkaufserlebnis personalisieren und der Service optimieren, sagt Gastautor Gabriel Frasconi…

5 Stunden ago

Banken und Versicherer sind KI-Großabnehmer

Ein Großteil der weltweiten KI-Gelder fließt in den Finanzsektor. 2023 wurden in der Branche 87…

1 Tag ago

Siemens legt 10 Milliarden Dollar für Software-Spezialisten auf den Tisch

Die Übernahme des US-amerikanischen Anbieters Altair Engineering soll die Position im Markt für Computational Science…

1 Tag ago

Standortübergreifender KI-Einsatz im OP-Saal

Ein deutsch-französisches Projekt hat hybride Operationssäle entwickelt, die durch 5G-Netz und KI neue Anwendungen ermöglichen.

1 Tag ago

OT-Security braucht zunächst Asset-Transparenz

Unternehmen wissen oft nicht, welche Geräte in der Produktion eine IP-Adresse haben, warnt Peter Machat…

4 Tagen ago