Oracle gibt 12c mit mehr Multitenancy und Cloud-Funktionen frei

Ohne großes Tamtam gibt Oracle die neue Version von 12c zum Download für Linux und die beiden Varianten von Solaris frei.
Ohne großes Tamtam gibt Oracle die neue Version von 12c zum Download für Linux und die beiden Varianten von Solaris frei.

Derzeit ist Oracle 12c für Linux und Solaris (Sparc und x86) verfügbar. Weitere Versionen etwa für AIX, HP UX, HP Itanium, zLinux oder auch Windows werden voraussichtlich bald folgen. Offizielle Aussagen gibt es von Oracler derzeit jedoch nicht. Allerdings ist für kommende Woche in Deutschland eine Informationsveranstaltung für Deutschland geplant.

Oracle hat es bislang recht spannend gemacht. Eigentlich waren Industriebeobachter von einem früheren Starttermin ausgegangen. So war Anfang des Jahres bekannt geworden, dass Oracle das Beta-Testing abgeschlossen hätte und dass eine Veröffentlichung kurz bevor stünde. Im Oktober vergangenen Jahres hatte Oracle zum ersten Mal öffentlich über die Funktionen der neuen Datenbanken gesprochen.

Damals stellte der Hersteller vor allem das Konzept der Pluggable Databases heraus. Damit kann ein Anwender über ein einziges Datenbank-Framework mehrere Plug-and-Play-Datenbanken verwalten und auch schnell aufsetzen. Das minimiere laut Oracle nicht nur den Administrationsaufwand, sondern erlaube auch einen effizienteren Betrieb der Datenbank.

Mit dieser Datenbank-‘Virtualisierung’ verbessert Oracle auch die Multitenancy-Funktionen der Datenbank. Das ist vor allem für Cloud-Service-Provider entscheidend. Auf diese Weise können mehrere Anwender sich eine Anwendung teilen, dennoch werden die Daten separiert gespeichert. Mit diesen Optionen auf Datenbank-Ebene verbessere sich die Sicherheit und auch die Leistungsfähigkeit der Datenbank. Vor wenigen Stunden hatte Oracle eine Kooperation mit Salesforce.com bekannt gegeben. Dabei Teilte Oracle auch mit, ohne ins Detail zu gehen, dass Salesforce.com künftig die eigene Infrastruktur mit Oracle-Technologie bestreiten werde. Der Multitenancy-Support der Datenbank 12c wird dabei sicherlich auch eine Rolle spielen.

Inzwischen hat Oracle CEO Larry Ellison aber klar gestellt, dass diese Funktion gesondert Lizenziert wird. Anwender bekommen dieses Feature also nicht im Rahmen der Maintainance-Verträge, wie CEO Ellision im Rahmen der der Vorstellung, der übrigens eher mäßigen Quartalszahlen, mitteilte.

Laut der aktualisierten Preisliste Oracles kostet eine Multitenant-Option pro Prozessor 17500 Dollar. Die Enterprise Edition kostet demnach 47.500 Dollar pro Prozessor.

Bei der Vorstellung der Quartalszahlen erwähnte Ellion zum ersten Mal, dass 12c ein wichtiges Konkurrenzangebot zu SAPs In-Memory-Technology HANA sein wird. Die Cloud und In-Memory sind eine Sache. Ein weiteres Problemfeld Oracles sieht der PAC-Analyst Philip Carnelley (Pierre Audoin Consultants) im Bereich Big Data. Viele Anwender würden sich in der jüngsten Zeit hier anderen Lösungen zuwenden, weil Oracle hier schlicht zu teuer sei. Zwar sei das noch ein recht junger Markt aber es sei wichtig, dass Oracle bereits jetzt entsprechende und vor allem auch attraktive und konkurrenzfähige Angebote bereit halte.

In Form von X3-2 einem so genannten Engineered System hat Oracle bereits Ende vergangenen Jahres ein Produkt vorgestellt. Auch eine NoSQL-Datenbank hat Oracle in der Pipeline. Allerdings nimmt man Oracle hier offenbar noch zu wenig wahr.

Tipp: Was wissen Sie über SAP? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

Redaktion

Recent Posts

Kälte smart geregelt

Dank cleverer KI-Lösung sparen die Stadtwerke Karlsruhe bis zu 40 Prozent Strom bei der Kälteerzeugung…

49 Minuten ago

Domain-Hijacking: Angriff auf verwaiste Assets

Die unberechtigte Übernahme von Domains durch Dritte kann ernstzunehmende Folgen für Markenführung, Cybersecurity und Business…

7 Stunden ago

Bundesland Schleswig-Holstein setzt auf Open Source

Landesverwaltung wendet sich konsequent von Microsoft ab und setzt künftig auf Open Source Software.

1 Tag ago

Cybersicherheitssoftware: Der digitale Schutzschild für Unternehmen

In einer zunehmend digitalisierten Welt wird Cybersicherheit zu einer der zentralen Herausforderungen für Unternehmen aller…

1 Tag ago

Kostengünstiger Schutz gegen Quantenangriffe?

Das Karlsruher Institut für Technologie hat ein Verfahren vorgestellt, das klassische Kryptografie-Verfahren und herkömmliche Hardware…

1 Tag ago

Siemens investiert 5 Milliarden Dollar in US-Softwarehaus

Der Kauf von Dotmatics, Anbieter von F&E-Software, soll das PLM-Portfolio des Konzerns im Bereich Life…

2 Tagen ago